Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat gestern im Kartellrechtsprozess bei Richterin Colleen Kollar-Kotelly den Antrag gestellt, die für heute angesetzte Fortführung der Verhandlung um zwei Wochen zu verschieben. Eigentlich wären heute Anhörungen zu möglichen Sanktionen gegen den Konzern auf dem Plan gestanden.
In dem Antrag erklären die Rechtsvertreter des Konzerns, sie müssten eine erst am Montag neu von den klageführenden Staaten geforderte Auflage genauer prüfen. Diese sei völlig überraschend gekommen. Um welche Änderung genau es sich handelte, teilte weder Microsoft, noch die Kläger oder das Gericht mit.
Das fragliche Abkommen vom November vergangenen Jahres, mit dem Microsoft und das US-Justizministerium sowie mehrere Bundesstaaten den nunmehr seit Jahren andauernden Kartellrechtsstreit beigelegt hatten, sieht vor, dass das Betriebssystem Windows in seiner aktuellen Form bestehen bleiben kann. Microsoft muss daraus keinerlei Komponenten entfernen. Nun jedoch stehen Nachbesserungen dieses Abkommens im Raum, die auch eine Entfernung des Explorers aus Windows enthalten.
Auf einer speziellen Seite präsentierte Microsoft Anfang der Woche den Geschäftsführer Steve Ballmer in einer Gerichtsanhörung vom 8. Februar. Darin sagt er unter anderem: „Ich bin der Überzeugung, dass wir alle Windows-Produkte vom Markt nehmen müssen, um den neuen Vorschlägen gerecht zu werden.“ ZDNet stellt die Aussagen Ballmers in seinen Video-News vor.
Die juristischen Auseinandersetzungen um Microsoft in den USA hatten vor mehr als vier Jahren begonnen, nachdem der Konzern seinen Browser Internet Explorer in sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows eingebaut hatte. Die Kartellrechtsbehörden sahen darin einen Monopolmissbrauch zu Schaden des Konkurrenten Netscape.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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