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DivX auf dem Weg nach Hollywood

Jerome Rota, auch bekannt unter seinem Künstlernamen „Gej“, wähnt sich auf dem besten Weg zu einer Hollywood-Karriere. Diese Woche saß der Entwickler der Divx-Software im Westin Bonaventure Hotel im Herzen des berühmtesten Stadtteils von Los Angeles und feierte den Launch von Divx 5. Nachdem das Tool jahrelang zum schlimmsten Alptraum der Filmmetropole zählte, findet sich sein Vater nun in der Umgebung von Filmproduzenten und High-Tech-Bossen wieder.

Divx ist bekanntlich gerade dabei, bei Videos den Status zu erlangen, den MP3 inzwischen bei Audio-Files erreicht hat. Mit dem Codec passt ein kompletter Spielfilm in annähernder DVD-Qualität auf eine CD-ROM.

Nach Berichten von DivX Networks-Angestellten werden sie seit dem Release einer erstmals kostenpflichtigen Version ihrer Software mit Hasstiraden aus der so genannten „Scene“ überhäuft. „Divx wird Mainstream“ und „Divx schmeißt sich der Industrie an den Hals“ laute der Tenor der Mails. Eine davon wollten die Mitarbeiter der Öffentlichkeit nicht vorenthalten: „You are all corporate sellout bastards. I will hunt you down and make you pay“ (ZDNet unterlässt in diesem Falle die Übersetzung).

Für die Analysten ist der weitere Weg von Divx ebenfalls vorgezeichnet: Raus aus dem Underground, hinein in eine enge Kooperation mit einer der beherrschenden High-Tech-Firmen. Nach Ansicht von Ben Sawyer, Consultant von Digitalmill, wird Divx entweder von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) oder Real Networks (Börse Frankfurt: RNW) gekauft oder aus dem Markt gedrängt. Für letzteres müssten die genannten Konzerne aber einen Divx-Gegenentwurf präsentieren, was erfahrungsgemäß nicht so schwer ist. „Sie können eine ganze Reihe von möglichen Szenarios entwerfen und hoffen, dass nur die guten eintreffen“, so Sawjer. „Allerdings kann ich kaum glauben, dass es Divx in einigen Jahren noch geben wird.“

Ursprünglich basierte Divx auf einem Crack von Microsofts MPEG 4 v3-Codec. Microsoft hatte den Codec in den endgültigen Releases mit einem Schutz versehen, so dass man damit keine „.avi“-Dateien erstellen konnte. Die Divx-Gruppe entfernte diesen Schutz und packte zusätzlich das populäre Audioformat „.mp3“ für die Soundkomprimierung dazu.

ZDNet bietet die Standard-Version wie auch die Pro-Variante des beliebten Tools zum Download an. Ein ausführlicher Hintergrundartikel von ZDNet stellt außerdem die wichtigsten Neuerungen vor.

Kontakt: DivX Networks, Tel.: 001858/9095300 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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