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Neue Kartellklage von Sun gegen Microsoft

Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hat in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien angekündigt, es werde Kartellrechtsklage gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) erheben und eine Milliarde Dollar (1,14 Milliarden Euro) Schadenersatz für wettbewerbsschädliches Verhalten fordern. Sun sieht sich nach eigenen Angaben durch die Urteile im vergangenen Jahr aus dem spektakulären Kartellrechtsprozess gegen Microsoft ermutigt, die den Vorwurf des Monopolmissbrauchs bestätigt hatten.

Sun bezieht sich in seiner Klage erneut auf Microsofts Umgang mit der plattformunabhängigen Programmiersprache Java. Damit nimmt Sun-Chef Scott McNealy den Faden wieder auf, den er vor einem Jahr hat fallen lassen: Damals legten die beiden Kontrahenten den Java-Streit zu nächst bei (ZDNet berichtete laufend).

Microsoft hatte die Plattform in Lizenz genommen, wandelte sie jedoch derart ab, dass sie nur noch mit dem Betriebssystem Windows kompatibel war. Beide Unternehmen einigten sich seinerzeit darauf, dass Microsoft 20 Millionen Dollar an Sun zahlte und die eigene Java-Version weitere sieben Jahre verwenden durfte.

Bereits Ende Januar hatte auch die AOL-Tochter Netscape Schadenersatz-Klage gegen Microsoft eingereicht und sich dabei ebenfalls auf Folgerungen aus dem Kartellrechtsprozess bezogen. Zwei US-Bundesgerichte hatten im vergangenen Jahr die Vorwürfe bestätigt, dass Microsoft die marktbeherrschende Stellung seines Betriebssystems Windows missbraucht habe, um andere Produkte des Unternehmens auf dem Markt durchzusetzen. Dieser Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Das US-Justizministerium und neun Bundesstaaten erzielten zwar im November mit Microsoft eine gütliche Einigung, wonach das Unternehmen den PC-Herstellern künftig größere Freiräume gewähren muss, Konkurrenzprodukte in die Windows-Software zu integrieren. Diese Einigung wird aber noch von einer Bundesrichterin überprüft. Außerdem halten neun weitere Bundesstaaten ihre Klage gegen Microsoft aufrecht und fordern härtere Strafen.

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ZDNet.de Redaktion

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