France Télécom: Mobilcom ist „enttäuschende Erwerbung“

Der französische Telefonriese France Télécom schreibt die Investitionen bei seinem deutschen Partner Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) weitgehend als Verluste ab. Der Einstieg bei Mobilcom vor zwei Jahren gehöre zu den beiden „enttäuschenden Erwerbungen“ von France Télécom, sagte Unternehmenschef Michel Bon der Pariser Tageszeitung „Le Monde“ (Dienstagsausgabe).

Sowohl die vier Milliarden Euro, die France Télécom bei Mobilcom investiert habe, als auch das Acht-Milliarden-Euro-Engagement beim anglo-amerikanischen Kabelbetreiber NTL hätten die Erwartungen nicht erfüllt. Bon sagte, die Wirtschaftsprüfer seien mit Blick auf die Aufsichtsratssitzung am 20. März dabei, die erforderlichen Wertberichtigungen zu berechnen.

Nach einem Kurseinbruch der France-Télécom-Aktie von knapp vier Prozent am Montag titelte das Pariser Wirtschaftsblatt „La Tribune“ am Dienstag, der Markt spekuliere auf eine „Abwertung“ von France Télécom. Die Notierung des France-Télécom-Anteilsscheins sank am Morgen gegenüber dem Vortageswert nochmals um knapp drei Prozent auf 31,61 Euro. Direkt nach dem Engagement von France Télécom bei Mobilcom hatte die Aktie Spitzenwerte von rund 200 Euro erreicht. Bon schloss nicht aus, dass France Télécom im Streit mit Mobilcom-Chef Gerhard Schmid gezwungen sein könnte, im kommenden Jahr dessen 43-prozentiges Mobilcom-Aktienpaket zu übernehmen.

Dies würde eine „zusätzliche Verschuldung“ von fünf bis sechs Milliarden für France Télécom bedeuten, sagte Bon „Le Monde“. France Télécom hat einen Schuldenstand von rund 60 Milliarden Euro. Zur Klärung des Streits zwischen France Télécom prüft derzeit eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, unter welchen Bedingungen Schmids Ehefrau Sybille Schmid-Sindram ein Aktienpaket von rund sechs Prozent bei Mobilcom erwarb.

Kontakt:
Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Stunde ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Stunden ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Stunden ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

23 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

2 Tagen ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago