Hannover – Mobilcom-Chef Gerhard Schmid gab sich auf der Pressekonferenz gewohnt selbstbewusst: Da aus seiner Sicht die Qualität – sprich der Umsatz – wichtiger ist als die reine Zahl von ausgegebenen SIM-Karten, stehe sein Unternehmen zur Zeit auf Platz drei hinter den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone. Auf der CeBIT präsentiert Mobilcom (Halle 12, Stand C 06) unter anderem Video-Streaming.
„Nachdem wir zunächst nur auf günstige Preise abgezielt haben, setzen wir seit zwei Jahren auf den Service. Ein zufriedener Kunde, der uns die Treue hält, ist ja besser als ein Neukunde, den wir für teures Geld einfangen müssen“, so Schmid auf der Pressekonferenz am Dienstag. Da Mobilcom nie so stark die Prepaid-Kunden ins Auge gefasst habe, zähle die Kundenkartei heute 3,3 Millionen Vertragskunden. „Damit liegen wir eindeutig auf Platz drei in Deutschland. T-Mobile hat 6,21 Vertragskunden und Vodafone 5,74 Millionen“, sagte Schmid, der sich weigerte, etwas zu seinem Verhältnis zu France Telecom zu sagen. Nur: „Ich weiß nichts von einem Streit mit France Telecom.“
Auf der diesjährigen CeBIT präsentiert Mobilcom UMTS „zum Anfassen. Wenn ich richtig informiert wurde, sind wir die einzigen, die Video-Streaming rein mit UMTS in der Halle 12 präsentieren können. Ohne Tricks und mit richtig kleinen Geräten“, verkündete Schmid sichtlich stolz.
Aus seiner Sicht werden Dienste wie Ticketing – also der mobile Kauf von Konzertkarten – oder Nachrichten keine Killerapplikationen von UMTS werden. „Dafür ist der Kundengruppe viel zu klein. Wir sehen die Kommunikation zwischen den Menschen als zentrale Applikation auf UMTS. Also die Möglichkeit, neben der SMS direkt noch ein Foto oder vielleicht ein kleines Video verschicken zu können“, meinte Schmid. Ein erster Schritt in diese Richtung stellt die Einführung von MMS dar. „Der Multimedia Messaging Service ist eine Erweiterung der bekannten SMS. Der Benutzer hat damit die Möglichkeit, gleich noch ein Foto zu schießen und es an seine Nachricht zu hängen“.
Im vierten Quartal 2002 will Mobilcom in 20 deutschen Städten UMTS anbieten. „Die Lieferanten haben uns zugesichert, dass zu diesem Zeitpunkt genug Endgeräte verfügbar sein werden. Im nächsten Jahr müssen wir – dies schreiben die Lizenzbedingungen vor – 25 Prozent der Bevölkerung versorgen können. Wir werden hierfür rund 1,3 Milliarden Euro investieren. Wenn wir dieses Ziel auch für weniger Geld erreichen, dann werden wir weniger investieren, das ist klar“, so Schmid.
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