Als weltweit erste Fluglinie bietet die Lufthansa ihren Passagieren auf Langstrecken-Flügen künftig einen Highspeed-Internet-Zugang an. Reisende könnten damit im Internet surfen, E-Mails senden oder empfangen und sich in firmeneigene Netzwerke einwählen, wie die Fluggesellschaft am Dienstag in Hamburg mitteilte.
Das neue Angebot werde zum Jahresende erstmals in einer Boeing 747 der Lufthansa auf Nordatlantik-Flügen zur Verfügung stehen. Bis zum Jahr 2004 sollen dann alle 90 Langstrecken-Flugzeuge mit Internet-Zugängen ausgerüstet sein. Lufthansa nutzt ein System namens Connexion von US-Flugzeugbauer Boeing.
Der laut Lufthansa weltweit schnellste mobile Internet-Zugang funktioniert über eine Spezialantenne, die auf dem Flugzeug installiert wird und konstant Kontakt zu Satelliten hält. Das Computernetzwerk im Inneren des Flugzeugs ist mit einer Kapazität von rund 380 Zugängen vergleichbar mit dem eines mittelständischen Unternehmens. Passagiere können ihre Laptops oder Minicomputer entweder über Kabel an die vorhandenen Schnittstellen anschließen oder einen drahtlosen Netzzugang via LAN (Local Area Network) nutzen.
„Reisende werden bei der Surfgeschwindigkeit keinen Unterschied zu ihrem Heimanschluss feststellen“, sagte Burkhard Wigger, Leiter von Flynet Lufthansa. Im Unterschied zu den bislang verfügbaren Schmalband-Systemen erlaube Connexion hohe Übertragungsraten und das komplette Internet-Angebot. Die Kosten für die Kunden würden in etwa denen der Mobilfunk-Tarife entsprechen. In einer dreimonatigen Testphase will die Airline ab Jahresende die speziellen Bedürfnisse der surfenden Fluggäste ermitteln. Erwartet wird ein reges Interesse. Tom Basacchi, Leiter des Connexion-Projekts bei Boeing, verwies auf eine Untersuchung aus den USA, wonach 84 Prozent der Passagiere während ihres Fluges E-Mails schreiben und empfangen möchten.
Die Kosten für die Ausstattung eines Flugzeuges seien vergleichbar mit denen bekannter Entertainment-Anlagen in Flugzeugen, sagte Basacchi. Sie betragen laut Lufthansa je nach Flugzeugtyp und System bis zu einer Million Euro.
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