Dass das mal nicht der Suse-Chef hört! Am vergangenen Freitag entschied der Ältestenrat des Bundestages offiziell, dass die 150 Parlaments-Server mit Linux bespielt werden sollen. Die 5000 Arbeitsplatzrechner dagegen werden weiter mit Windows und dem Office-Paket von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) ausgestattet. Unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ sprach daraufhin von einem „faulen Computer-Kompromiss“.
Der Chef des aussichtsreichsten Bewerbers um den Auftrag für die Implementierung der Open-Source-Software Suse, Gerhard Burtscher, kann ob solcher Aussagen in Rage geraten: „Das ist kein ‚kleiner Sieg‘, kein ‚Teilsieg‘ und auf keinem Fall ein ‚fauler Kompromiss‘. Dies ist ein Riesensieg für Linux! Es wird dort eingesetzt, wo es unübertroffen ist: Auf dem Server gibt es in Punkto Stabilität, Reliabilität und Sicherheit keine bessere Wahl.“ Für die Desktops habe man später noch Zeit, so Burtscher gegenüber ZDNet auf der CeBIT in Hannover.
Hintergrund der Entscheidung ist eine Systemumstellung der Server, weil Microsoft Windows-NT im kommenden Jahr ausmustert. „Dies ist kein Sieg für Suse, sondern in jedem Falle ein Sieg für Linux“, proklamierte Burtscher. Zunächst müsse aber das Bewerbungsverfahren und die anschließende Entscheidung des Ältestenrates abgewartet werden. „Wir hoffen natürlich, für uns spricht Vieles.“
Der Bundesinnenminister Otto Schily jedenfalls scheint seine Wahl bereits getroffen zu haben. Er hatte Suse bereits am ersten Tag der CeBIT am Stand in Halle 3 besucht.
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