Im neu aufgenommenen Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) haben die neun klageführenden Bundesstaaten ihre Vorwürfe an den Softwareriesen wiederholt. Sie stützen sich im Wesentlichen auf die „Finding of Facts“ von Richter Thomas Jackson, in denen das Unternehmen als Monopolist bezeichnet wurde.
Als Strafmaß fordern sie erneut ein „Windows light“ ohne Komponenten wie Internet Explorer oder Windows Media Player sowie eine teilweise Offenlegung des Windows-Quellcodes (ZDNet berichtete).
Die Rechtsvertreter hielten dagegen, die Vorschläge der Bundesstaaten seien drastischer als eine von Richter Jackson angeordnete Zerschlagung des Konzerns. Das Strafmaß sei nicht im Interesse der amerikanischen Verbraucher.
Wie berichtet nahm Richterin Judge Colleen Kollar-Kotelly gestern die Verhandlung wieder auf. Die mittlerweile 34 Bundesstaaten lehnen eine im Herbst zwischen Microsoft und dem US-Justizministerium sowie neun anderen Bundesstaaten erzielte Einigung als zu lasch ab. Vor Gericht treten aber nur neun Staaten auf. Diese spalteten sich von der Phalanx aus 18 klageführenden Bundesstaaten und dem US-Justizministerium ab, als diese im November vergangenen Jahres eine außergerichtliche Einigung anstrebten.
Der Wettbewerbskonflikt läuft seitdem auf zwei Gleisen: Auf der einen Seite prüft die zuständige Bundesrichterin, ob der Kompromiss „im öffentlichen Interesse“ ist; auf der anderen Seite haben die neun Staaten, die die Einigung ablehnen, die ursprüngliche Klage gegen Microsoft aufrecht erhalten und damit den jetzt beginnenden neuen Prozess erzwungen. 25 weitere Staaten haben sich erst an diesem Wochenende angeschlossen.
Microsoft seinerseits drohte, bei Verhängung rigoroserer Strafen müsse es seine Betriebssysteme Windows XP und Windows 2000 ganz vom Markt nehmen (ZDNet berichtete ausführlich).
Auf einer speziellen Seite präsentierte Microsoft Anfang der Woche den Geschäftsführer Steve Ballmer in einer Gerichtsanhörung vom 8. Februar. Darin sagt er unter anderem: „Ich bin der Überzeugung, dass wir alle Windows-Produkte vom Markt nehmen müssen, um den neuen Vorschlägen gerecht zu werden.“ ZDNet stellt die Aussagen Ballmers in seinen Video-News vor.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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