Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat die zweite Betaversion seines Visual J# .Net-Tools freigegeben. Programmierer können damit Anwendungen mittels Java erstellen, die ausschließlich im .Net-Umfeld des Konzerns einsatzfähig sind.
Die .Net-Services von Microsoft setzen wie berichtet neben XML die Web Services Description Language (WSDL), die Microsoft Business Instrumentations-Sprache „XLANG“, den Simple Object Access Protocol (SOAP) Discovery Standard (DISCO) sowie den Universal Description, Discovery und Integration Standard (UDDI) ein. Der MSN Deutschland-Manager Gregory Gordon erklärte die .Net-Strategie gegenüber ZDNet mit den Worten: „Was Windows in der PC-Ära von 1980 bis 2000 für Applikationen war, wird .Net für Internet-Services in der Online-Ära. Wie bei einem Betriebssystem können sie von einem zentralen Punkt aus auf alle möglichen Dienste zugreifen ohne neues Einloggen, ohne Formulare, ohne neues Einrichten.“
Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hatte vor wenigen Tagen eine neue Kartellrechtsklage unter anderem wegen dieser Strategie eingereicht: Das Unternehmen von Scott McNealy fordert eine Milliarde Dollar (1,14 Milliarden Euro) Schadenersatz für wettbewerbsschädliches Verhalten. Die Firma von Bill Gates nutze sein .Net, um seine monopolistische Macht weiter auszudehnen. Auch eigenmächtige Veränderungen an der unabhängigen Programmiersprache Java zielten in dieselbe Richtung. „Microsoft hat die Syntax von Java auf verschiedene Weisen geändert, so dass Source Code, verfasst mit Visual J# .Net, nicht kompatibel ist mit Source Code, der laut den offiziellen Spezifikationen verfasst wurde. Visual J# .Net macht aus einer Programmiersprache, die auf jeder Plattform lauffähig ist, eine von Microsoft-abhängige Sprache“, heißt es in der vor weniger als zwei Wochen eingereichten Klageschrift.
Microsoft zeigte sich unbeeindruckt: „Die Klage beeinflusst den Release in keinster Weise“, erklärte der Microsoft-Manager Tony Goodhew. „In diesem Produkt findet sich keinerlei geistiges Eigentum von Sun, zudem haben wir noch nicht mal die Absicht, Applikationen zu produzieren, die Sun-Tests bestehen oder auf Sun-Plattformen lauffähig sein sollen.“
Damit ist ein neuer Java-Streit im vollen Gange. Den letzten hatten die beiden Unternehmen im Januar 2001 beigelegt: In der damals unterzeichneten Vereinbarung war unter anderem festgelegt, dass Microsoft 20 Millionen Dollar an Sun als Ausgleich für die Nutzung der Software zahlt und in Zukunft nicht mehr mit dem Warenzeichen „Java-kompatibel“ für seine Produkte werben darf. Sun kann außerdem den mit Microsoft geschlossenen Lizenzvertrag für nichtig erklären. Microsoft erhielt nach eigenen Angaben das Recht, Java während der nächsten sieben Jahre in solchen Produkten zu nutzen, die bereits auf dem Markt oder in der Testphase sind.
Sun hatte 1997 Microsoft wegen des Missbrauchs der plattformunabhängigen Programmiersprache auf Schadenersatz in Höhe von 35 Millionen Dollar verklagt. Microsoft wurde vorgeworfen, den Lizenzvertrag gebrochen zu haben, indem die Funktionsfähigkeit von Java ohne Absprache mit Sun so weiter entwickelt wurde, dass es ausschließlich auf Windows-Rechnern arbeite.
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