Categories: Unternehmen

Buchpreisbindung bleibt

Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, hat heute in Berlin einen Gesetzentwurf zur Buchpreisbindung („Gesetz zur Regelung der Preisbindung bei Verlagserzeugnissen“) vorgestellt. Die Buchpreisbindung sei ein angemessenes Instrument, um die notwendige Breite und Vielfalt des Angebots zu sichern. Dies zeige der Vergleich zwischen Staaten mit und ohne Preisbindung. „Ein solches Angebot ist wichtig, denn im Medium des Buches werden Grundlagen unserer Kultur vermittelt – das wird auch in Zukunft so bleiben“, sagte Nida-Rümelin.

Die Preisbindung von Verlagserzeugnissen ist bisher in Deutschland von den Marktteilnehmern lediglich freiwillig auf vertraglicher Basis mit dem so genannten Sammelrevers geregelt worden. Dieses System der Preisbindung bei Büchern ist auf EU-Ebene umstritten, da hierin einen Verstoß gegen europäisches Kartellrecht vermutet wurde. Daher musste dieses System durch eine nationale gesetzliche Regelung ersetzt werden. Hiesige Händler werden durch das Gesetz grundsätzlich verpflichtet, Bücher zu dem gebundenen Preis an den Endabnehmer zu verkaufen.

Letzteres versuchten die Internet-Buchhändler wie etwa Amazon (Börse Frankfurt: AMZ) mit Sitz in München zu ändern. „In Deutschland hindert uns die Buchpreisbindung an Sonderangeboten“, sagte etwa eine Sprecherin von Amazon.de bereits 1999 gegenüber ZDNet. Der Gesetzentwurf von Nida-Rümelin macht ihre Hoffnungen aber wohl zunichte. Amazon konnte heute auf Nachfrage noch kein Statement zu dem Vorstoß des Staatssekretärs abgeben.

Der Vergleich mit Ländern ohne Buchpreisbindung wie USA, Großbritannien, Finnland, Schweden zeigt zudem, so Nida-Rümelin, dass dort bezogen auf die Einwohnerzahl deutlich weniger Bücher erscheinen. Dort würden auch deutlich weniger Buchhandlungen und Verlage existieren, die Versorgungssituation mit Verlagserzeugnissen sei insgesamt schlechter.

Der gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium erarbeitete Gesetzentwurf wird nach dem Beschluss des Kabinetts den Bundestag zugeleitet und soll noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Technologie-Fragmentierung der Cybersecurity setzt Unternehmen zuTechnologie-Fragmentierung der Cybersecurity setzt Unternehmen zu

Technologie-Fragmentierung der Cybersecurity setzt Unternehmen zu

Studie von Palo Alto Networks: Deutsche Unternehmen konsolidieren ihre Cyberlösungen unterdurchschnittlich, vertrauen aber der KI.

2 Tagen ago
Bericht: Microsoft schaltet ab Mai 2025 Skype abBericht: Microsoft schaltet ab Mai 2025 Skype ab

Bericht: Microsoft schaltet ab Mai 2025 Skype ab

Ein Hinweis findet sich im Code einer Vorabversion von Skype für Windows. Darin rät Microsoft…

2 Tagen ago
US-Zölle: IDC korrigiert Prognose für PC-Markt nach untenUS-Zölle: IDC korrigiert Prognose für PC-Markt nach unten

US-Zölle: IDC korrigiert Prognose für PC-Markt nach unten

Auch ein gesättigter Markt für Verbraucher belastet den Markt. In diesem Jahr soll die Migration…

2 Tagen ago
Ocelot: AWS zeigt neuen Quantencomputing-ChipOcelot: AWS zeigt neuen Quantencomputing-Chip

Ocelot: AWS zeigt neuen Quantencomputing-Chip

Ocelot setzt auch eine neue Art von Qubits. Sie sollen den Ressourcenbedarf für die Fehlerkorrektur…

3 Tagen ago
Smartphone-Markt: Durchschnittspreis nimmt 600-Euro-MarkeSmartphone-Markt: Durchschnittspreis nimmt 600-Euro-Marke

Smartphone-Markt: Durchschnittspreis nimmt 600-Euro-Marke

Endgeräte, Apps und Mobilkommunikation sollen dieses Jahr 40,1 Milliarden Euro umsetzen. Ein Plus von 2…

3 Tagen ago
KI-gestützte Reisebetrügereien auf dem Vormarsch: Worauf Sie achten solltenKI-gestützte Reisebetrügereien auf dem Vormarsch: Worauf Sie achten sollten

KI-gestützte Reisebetrügereien auf dem Vormarsch: Worauf Sie achten sollten

Schützen Sie sich vor KI-gestützten Reisebetrügereien! Erfahren Sie, wie Cyberkriminelle vorgehen und welche Maßnahmen Sie…

3 Tagen ago