Der französische Telefonriese France Télécom hat im Jahr 2001 einen Verlust von 8,28 Milliarden Euro geschrieben. Das erste Minus seit dem Börsengang 1997 ergibt sich unter anderem aus Rückstellungen in Milliardenhöhe bei seinen Anteilen an der deutschen Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) sowie am britisch-amerikanischen Kabelbetreiber NTL.
Im Jahr 2000 hatte das Unternehmen noch einen Nettogewinn von 3,66 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 12,32 Milliarden Euro. France-Télécom-Chef Michel Bon stellte für das laufende Jahr zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz in Aussicht. Er bezeichnete die Bilanzen seines Unternehmens als „gesund“. Sie würden nun von den Effekten der „Seifenblase“ auf dem Telekommunikationsmarkt bereinigt.
Die Rückstellungen für die Anteile an Mobilcom (28,5 Prozent) belaufen sich auf 3,19 Milliarden Euro und für die NTL-Anteile (18,3 Prozent) auf 4,58 Milliarden Euro. Die Verschuldung des mehrheitlich staatlich gehaltenen Konzerns betrug zum Ende vergangenen Jahres 60,7 Milliarden Euro. Um den Schuldenberg abzubauen, kündigte France Télécom unter anderem den Verkauf seiner Anteile am italienischen Unternehmen Wind (26,6 Prozent) sowie Verkäufe im Satellitengeschäft an. France Télécom investierte vier Milliarden Euro bei Mobilcom sowie acht Milliarden Euro bei NTL, beide Investitionen wurden von der Geschäftsführung jedoch als „enttäuschende Erwerbungen“ bezeichnet. Eine Kapitalerhöhung zum Abbau des riesigen Schuldenberges wird derzeit ausgeschlossen.
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