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EU-Verkehrsminister starten Galileo

Der Rat der EU-Verkehrsminister hat den Start der Entwicklungsphase des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beschlossen. Umgehend begrüßten Industrieverbände den Beschluss. Der Hauptgeschäftsführer Ludolf v. Wartenberg des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) erklärte: „Mit der Freigabe der Gemeinschaftsmittel bekennt sich Europa zu diesem strategisch wichtigen Infrastrukturprojekt“. Die EU sichere damit die Wettbewerbsfähigkeit Europas und mache sich vom militärisch bestimmten GPS-System unabhängig.

Die Errichtung eines eigenständigen europäischen Satellitensystems werde zahlreiche Vorteile für die Wirtschaft bringen. Sie sei notwendig, um die ständige Verfügbarkeit von Ortungs- und Navigationssystemen mit höchster Präzision zu sichern.

Galileo basiert wie berichtet auf einer Konstellation von 30 Satelliten und Bodenstationen, die Nutzer aus den verschiedensten Bereichen mit Ortungsinformationen versorgen können. Zu diesen Sektoren gehören

  • das Verkehrswesen (Ortung und Ermittlung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Wegplanung, Navigationssysteme und ähnliches),
  • soziale Einrichtungen (Hilfe für Behinderte oder Senioren beispielsweise),
  • die Justiz und der Zoll (Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen, Grenzkontrollen),
  • das Bauwesen (geografische Informationssysteme),
  • Not- und Rettungsdienste oder der Freizeitsektor (Orientierung auf dem Meer und in den Bergen).

Strittig war lange Zeit die Finanzierung des Projekts, das nach bisherigen Schätzungen letztlich etwa sieben Milliarden Mark kosten soll. Vor allem Deutschland, Großbritannien und die Niederlande setzen sich dafür ein, dass Galileo zu einem großen Teil nicht mit EU-Mitteln, sondern durch private Investoren und mögliche Nutzer finanziert wird.

Der EU-Ministerrat hatte bereits 1994 die Kommission in Brüssel damit beauftragt, Galileo auf den Weg zu bringen. Der Start einer ersten Kernkonstellation von Satelliten soll 2004 beginnen.

ZDNet.de Redaktion

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