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Intelligentes Haus mit 50 Erfindungen in Tokio vorgestellt

Faulenzer aufgepasst! Wer sich schon immer wünschte, dass doch bitte jemand anderes die schweren Einkaufstaschen schleppen, die Katze füttern oder das Badewasser einlassen möge, wohnt womöglich in der falschen Stadt. Japanische Elektronikfirmen präsentierten in den vergangenen Wochen in Tokio das „intelligente Haus“, das seinen Bewohnern dank neuester Informationstechnologie auch einen Großteil der lästigen Hausarbeit abnehmen soll.

Mehr als 50 Entwicklungen wurden in ein Vorzeigehaus im Vorort Tama gesteckt; etwa 5000 Besucher kamen und staunten. Herzstück des Eigenheims der Zukunft ist ein Zentralcomputer, über den sich fast alle technischen Geräte per Handy steuern lassen. Warum also künftig noch das Haustier bei den Nachbarn abliefern, wenn der Urlaub beginnt? Ein Anruf zu Hause genügt, und das Futter steht bereit. Es regnet, und die Wäsche hängt noch draußen? Auch kein Problem: nach telefonischer Anweisung fährt ein Elektromotor das Schutzdach aus. Wenn Arbeit oder Heimweh wieder nach Hause locken, gibt ein großer Briefkasten am Eingang Briefe und Pakete preis und druckt die Empfangsbestätigung gleich noch mit aus.

In der Wohnstube führt Aibo, ein von Sony (Börse Frankfurt: SON1) entwickelter Roboterhund, seinen einprogrammierten Freudentanz auf. Ein anderer Computer verliest die Nachrichten des Tages. Mit einem großen Panasonic Plasmabildschirm in der Küche lassen sich so gut wie alle Haushaltsgeräte, das Licht, die Klimaanlage und auch die Vorhänge komfortabel steuern.

Zur Freude der Männerwelt ist das Bierfach im Kühlschrank bereits frisch gefüllt. Bei drohendem Lebensmittelmangel schlägt das Intelligenz-Paket automatisch Alarm und bestellt sich via Internet im Lieblingsladen um die Ecke Nachschub. Der technischen Wunder nicht genug, kann der Spezial-Ofen der Firma Sharp tausende Rezepte speichern, während die Hitachi-Waschmaschine bei Problemen ohne Zögern den Klempner ruft.

Im Kinderzimmer bestimmen Spielkonsolen und Computer das Bild. Damit vor lauter Spiele-Spaß das Lernen nicht zu kurz kommt, kann in einem kleinen Ruheraum über ISDN-Leitung jederzeit ein Sprachübungsprogramm angewählt werden. Die Kommunikations-Ecke ist für Kontrollen beim Nachwuchs, aber auch für die Betreuung kranker Familienmitglieder gedacht.

Hier können per Kamera und Telefon Hausbewohner beobachtet und angerufen werden. Freude dürfte bei Sicherheitsfanatikern auch die Türkamera auslösen, die Besucher aufnimmt, wenn das Haus mal leer steht. Rein kämen Unbefugte aber ohnehin nicht, der Eingang öffnet sich nämlich nur nach Kontrolle des Fingerabdrucks. „Normalerweise wirkt Informationstechnologie für Konsumenten immer sehr kompliziert, aber dieses Mal haben wir demonstriert, dass es sehr einfache Anwendungen gibt“, freut sich Yoshinori Sugihara von der Vereinigung der Japanischen Elektronikindustrie. Auch die beteiligten Unternehmen reiben sich angesichts der zu erwartenden Umsätze schon die Hände. Bis Ende des Jahres soll ein zweites „Smart house“ seine Pforten öffnen.

Kontakt:
Sony, Tel.: 01805/252586 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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