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Auch ohne Kim: Falsche Ad Hoc-Meldung von Letsbuyit

Es geht auch ohne Kim Schmitz: Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre hat behauptet, dass Letsbuyit.com (Börse Frankfurt: LBC) eine Falschmeldung veröffentlicht hat. Das berichtet die „Financial Times Deutschland“. Angeblich heißt es in der Ad hoc-Mitteilung, dass das Unternehmen den „Gewinn um 300 Prozent auf 1,3 Millionen Euro steigern“ konnte. Tatsächlich sei die Gesellschaft aber noch tiefer in die roten Zahlen gerauscht. Bei der Aussage „Gewinn“ handele es sich nur um den Rohertrag.

Die Schutzgemeinschaft habe die Gesellschaft um eine Richtigstellung der Meldung gebeten. Gleichzeitig habe man die Frankfurter Wertpapierbörse zur Aussetzung des Handels aufgefordert.

Die Deutsche Börse hatte dem krisengeschüttelten Powershopper bereits vor Ostern die rote Karte gezeigt und angekündigt, ihn aus dem Neuen Markt zu entfernen (ZDNet berichtete). Letsbuyit.com war im Sommer vor zwei Jahren am Neuen Markt gestartet. Der Ausgabepreis lag bei 3,50 Euro, zum Beginn des Börsenhandels konnten die Anleger einen Gewinn von 40 Prozent einstreichen. Inzwischen ist das Papier allerdings nur noch wenige Cent wert – die Anleger müssen einen annähernden Totalverlust verzeichnen.

Medienträchtiger Investor in Letsbuyit war Kim Schmitz. Dieser hatte angekündigt, die Powershopping-Site „profitabler als Yahoo“ zu machen und war Anfang 2001 als Geschäftsführer eingestiegen. Es sei kein Problem, die versprochenen 50 Millionen Euro für Letsbuyit.com aufzubringen, tönte Schmitz damals: „Glauben Sie mir, Kimvestor hat die 50 Millionen Euro und mehr“, so der Unternehmenschef. Den Anlegern des Unternehmens versprach er rosige Zeiten: „Wer mich auf dem Weg dorthin begleitet und frühzeitig investiert hat, wird über diejenigen schmunzeln, die auf Grund mangelnden Vertrauens keine 1000 Prozent verdient haben.“

Ein Jahr später war er aber aus Deutschland geflüchtet und kurz darauf in Thailand verhaftet und ausgeliefert worden (ZDNet berichtete laufend). Schmitz hat seinen Abschied aus Deutschland unter anderem damit begründet, dass ihm als deutscher Großsteuerzahler „statt Respekt nur Spott und Hohn entgegengebracht wird“. Dies sei der Dank für „Risikobereitschaft und Engagement“. Außerdem werde er von deutschen Behörden, Beamten und Paragraphen ständig gebremst und internationale Wettbewerbsfähigkeit damit unmöglich gemacht.

Kontakt:
Letsbuyit.com, Tel.: 069/66568505 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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