Intels (Börse Frankfurt: INL) Marketing-Bestrebungen, die AMD-Modellnummern für den Athlon XP zu diskreditieren, erstrecken sich seit Ende letzter Woche auch auf das Anbieten von so genannten Online-Seminaren auf der Intel-Website. Unter der Adresse intel.seminars.net/asmotraining können sich interessierte Händler über Intels‘ Sicht der Dinge in Sachen Athlon XP-Modellnummern „aufklären lassen“.
Die insgesamt zehn Folien sieht Intel als Argumentationshilfen für den Handel. Darin enthalten sind die schon vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Argumente, dass die Modellnummern für den Athlon XP die Kunden in die Irre führen würden („Athlon Model Numbers confuse your customers“).
Während des etwa einstündigen Vortrags behauptet Intel, dass die Modellnummern des Athlon XP nichts mit der realen Performance des Chips zu tun hätten. Wie ZDNet und andere Magazine allerdings mit eigenen Messungen bewiesen haben, ist das Performance-Rating für den Athlon XP jedoch gerechtfertigt. Mit Ergebnissen von einigen optimierten P4-Applikationen versucht Intel die Händler davon zu überzeugen, dass der Athlon XP deutlich weniger Leistung als der Intel Pentium 4 bietet.
Keinen großen Wert legt Intel hingegen auf die Feststellung, dass die zur Schau getragenen Performance-Werte für den Penium 4 allesamt auf der nur wenigen verbreiteten Rambus-Plattform basieren. Mit einer marktüblichen auf DDR-Speicher basierenden Konfiguration erreicht der P4 längst nicht die Leistung, die der Chip mit relativ teurem Rambus-Speicehr erzielt. Weitere Infos zu diesem Thema finden sich im Beitrag Intel dreht durch.
Völlig unerwähnt bleibt in dem Vortrag die gegenwärtige Preissituation bei Prozessoren.
Aktuelle CPU-Preise (Stand 9. April 2002)
Prozessor | Preis |
Intel Pentium 4A/2000 | 530 Euro |
Intel Pentium 4/2200 | 750 Euro |
Intel Pentium 4/2400 | 880 Euro |
AMD Athlon XP 2100+ | 330 Euro |
AMD Athlon XP 2000+ | 270 Euro |
Wie man an den gegenwärtigen CPU-Preisen erkennen kann, sind P4-Prozessoren nahezu doppelt so teuer wie vergleichbare Athlon XP-Modelle. Möglicherweise ist dies der Hauptgrund für die Popularität des AMD-Prozessors. Nichtsdestotrotz scheinen die ersten Händler der Argumentation Intels zu folgen. Aldi bewirbt beispielsweise den für Mittwoch erwarteten PC mit „Echte 2 GHz“.
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