Der Ausstieg von Firmengründer Gerhard Schmid aus seinem Telefonkonzern Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) droht für den Großaktionär France Telecom teuer zu werden, schreibt die „Financial Times Deutschland“ in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die Übernahme von fast 50 Prozent der Mobilcom-Aktien könnte die Banken zu einem Abfindungsangebot an alle Kleinanleger von dem Konzern zwingen. Genau ein solches teures Angebot wollte France Télécom durch die Einbindung der Banken jedoch verhindern.
Nach Informationen aus Börsenkreisen bewertet das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) die Kaufabsichten als Übernahme. Damit wären die Banken laut dem neuen Übernahmegesetz gezwungen, den Kleinaktionären ebenso wie Schmid und seiner Ehefrau 22 Euro pro Aktie zu zahlen, berichtet das Blatt.
Eine Sprecherin des Amtes wollte die Information unter Hinweis auf die noch laufende Untersuchung gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. Der Kurs der am Neuen Markt notierten Aktien stieg dennoch zeitweise um 25 Prozent. Am Abend notierten Mobilcom mit 15,01 Euro 11,2 Prozent über Vortageswert.
Da Schmid das Unternehmen verlässt, werden auch die ehrgeizigen UMTS-Investitionen, die der Mobilcom-Gründer stemmen wollte, nicht umgesetzt. Schmid hatte dafür bis zu zehn Milliarden Euro von France Telecom verlangt. Darüber hatten sich die Führungen beider Unternehmen zerstritten.
Ob die Entscheidung des BAWe auch zur Konsolidierung der Schulden führt, blieb offen. Das Amt kann den Verkauf der Schmid-Anteile an die Banken aber erst dann bewerten, wenn es zum Abschluss eines Vertrages gekommen ist. Nach Auskunft eines Mobilcom-Sprechers wird bis Monatsmitte mit einem Abschluss gerechnet.
Kontakt:
Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)
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