Napster hat nach einem Vorabbericht des „Wall Street Journal“ 30 Prozent seiner Belegschaft abgebaut. Napster-Chef Konrad Hilbers begründete die Entlassung der 30 von rund 100 Mitarbeitern mit Kostensparmaßnahmen. Er gehe davon aus, hieß es weiter, dass es auch mit der reduzierten Belegschaft möglich sei, eine neue Version der Online-Musiktauschbörse zu starten.
Laut dem Bericht hofft die Musiktauschbörse auf eine Übernahme durch Bertelsmann. Der Vorstandsvorsitzende des Mednienkonzerns hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, die seit Monaten stillgelegte Musiktauschbörse Napster komplett einzugliedern (ZDNet berichtete). Die ebenfalls beteiligten Risikokapitalgesellschaft Hummer Winblad Venture Partners und einige private Investoren wie John Fanning sollen ausbezahlt werden. Nach wie vor glaube er daran, so Middelhoff, dass „Napster sich entsprechend unserer Strategie für das Musikgeschäft zur führenden Plattform für digitale Musikinhalte entwickeln kann“.
Die Musikindustrie, die um ihre Einnahmen bangt, ging gegen das MP3-Tauschangebot bei Napster auf die Barrikaden und erwirkte schließlich ein gerichtliches Verbot. Napster entschied daraufhin, künftig ein kommerzielles Angebot unter Ägide des deutschen Bertelsmann-Konzerns zu lancieren, das Ausgleichszahlungen für die Inhaber der Urheberrechte vorsieht. Seit dem vergangenen Jahr konnten jedoch keine signifikanten Umsätze mehr generiert werden. Bereits im vergangenen Monat mussten daher zehn Prozent der Mitarbeiter entlassen werden.
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