Im zweiten Anlauf will der französische Mobilfunk-Anbieter Bouygues Télécom nun doch eine UMTS-Lizenz in Frankreich erwerben: Wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris bekannt gab, will es dazu bei der zuständigen Regulierungsbehörde ART vor Ablauf der Frist am 16. Mai eine Kandidatur abgeben.
Damit dürfte zumindest eine der beiden noch zum Verkauf anstehenden UMTS-Lizenzen in Frankreich vergeben werden. Wie in Tokio bekannt gegeben wurde, startet Bouygues zudem zunächst ein Angebot mit der I Mode-Technik des japanischen Mobilfunk-Riesen NTT Docomo.
Im vergangenen Jahr hatten sich zunächst nur die Marktführer France Télécom (mit der Firmentochter Orange) und Vivendi (mit dem SFR-Netz) je eine UMTS-Lizenz in Frankreich gesichert (ZDNet berichtete). Der drittgrößte Anbieter Bouygues Télécom mit derzeit 6,6 Millionen Kunden hatte dagegen damals auf eine Lizenz für den Multimedia-Mobilfunk der dritten Generation verzichtet. Die Firma begründete ihre neue Entscheidung nun mit geänderten Bedingungen: Nach massivem Protest der ersten Lizenznehmer hatte die Pariser Regierung den Preis von 4,9 Milliarden auf 619 Millionen Euro gesenkt.
Zusätzlich zu dieser Einmalzahlung sollen die Lizenznehmer ein Prozent ihrer UMTS-Umsätze berappen. Die Lizenzen dauern nicht nur 15, sondern 20 Jahre. Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass sie endgültig auf eine UMTS-Lizenz in Frankreich verzichtet (ZDNet berichtete). Der Chef der Telekom-Frankreichsparte, François Maire, verwies dazu auf den fehlenden Kundenstamm für seinen Konzern und klagte zudem über eine staatliche Bevorzugung des Ex-Monopolisten France Télécom.
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