Der Chairman von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Bill Gates, wird noch in dieser Woche, möglicherweise noch heute, im Kartellrechtsprozess gegen sein Unternehmen aussagen. Das teilte der Konzern am Freitag mit.
Gates soll direkt auf David Cole folgen, Manager der Personal Services Group und von MSN. Dieser hatte Ende vergangener Woche beteuert: „Es ist eine Fehleinschätzung, wenn man, wie Herr Borthwick das getan hat, Passport als ‚wichtige Brücke‘ vom Windows-Desktop in die ’neue Welt‘ der ‚Microsoft Services‘ bezeichnet. Oder wenn man Passport als ‚virtuelle Zollstation für Microsofts .Net-Services‘ tituliert.“
„Bill Gates freut sich, die Gelegenheit zur Aussage wahrnehmen zu können“, erklärte der Microsoft-Sprecher Jim Desler. „Er wird über die Entwicklung in der PC-Industrie und die Rollen von Microsoft, PC-Herstellern und unabhängigen Software-Anbietern berichten.“
Gates hat schon einmal einen Anlauf unternommen, die Richter auf seine Seite zu ziehen: Mittels einer Video-Aussage wollte der damalige CEO den Umgang des Softwarekonzerns mit der plattformunabhängigen Programmiersprache Java erläutern. Die Folge: Brüllendes Gelächter, weil sich der Microsoft-Boss offensichtlich absichtsvoll dumm stellte oder ausweichend antwortete.
Tatsächlich drehte sich die Befragung durch den damaligen Chefankläger David Boies in weiten Teilen um die Bedeutung des Ausdruckes „pissing on“ (etwa: „ans Bein pinkeln“ oder „auf etwas …“). Diese Phrase war Bestandteil einer unternehmensinternern E-Mail an Gates und beschreibt den beabsichtigten Umgang des Softwarekonzerns mit Java.
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