Der Mitbegründer des US-Software-Riesen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) , Bill Gates, hat Forderungen nach einer Neugestaltung des Betriebssystems Windows entschieden zurückgewiesen. Gates sagte in dem Kartellrechtsverfahren in Washington, die Forderungen seien technisch nicht umsetzbar und würden seinem Unternehmen Einnahmeverluste von etwa zehn Milliarden Dollar (elf Milliarden Euro) bringen.
Die Kläger fordern, dass Microsoft abgespeckte Windows-Versionen herausbringt, in der etwa der Internet-Browser fehlt. Damit soll es leichter werden, Software anderer Firmen in Windows einzubauen. Gates erklärte, Windows sei als „einziges, integriertes Produkt“ konzipiert, das eine breite Palette von Leistungen anbiete. Einzelne Komponenten ließen sich nicht einfach abtrennen.
Der Plan der neun Staaten, wonach Microsoft die abgespeckten Windows-Versionen mit Rabatt verkaufen soll, könne den Marktpreis des Betriebssystems gegen Null abstürzen lassen. Microsoft wäre dann laut Gates gezwungen, Windows ganz vom Markt zu nehmen. Der Wert seines Unternehmens würde damit „stark sinken“, sagte der Microsoft-Gründer. Es war das erste Mal, dass Gates in dem seit vier Jahren währenden Kartellrechtskonflikt direkt vor Gericht aussagte.
1998 hatte er seine Aussage per Videokassette bei Gericht abliefern lassen. Die klagenden neun Bundesstaaten lehnen einen Kompromiss als zu weich ab, der im Herbst zwischen Microsoft, dem US-Justizministerium und neun anderen Bundesstaaten erzielt worden war. Diese Vereinbarung sieht zwar vor, dass der Konzern den Computerherstellern mehr Freiheiten bei der Verwendung und Umgestaltung seines marktbeherrschenden Betriebssystems Windows einräumt. Microsoft würde damit jedoch nicht gezwungen, Windows-Versionen ohne den Internet-Browser und andere Zusatzkomponenten anzubieten.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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