Die Deutsche Börse hat angekündigt, ihre im vergangenen Oktober eingeführten Pennystock-Regeln bis auf weiteres auszusetzen. Damit reagiert sie auf eine Entscheidung des Oberlandesgerichtes Frankfurt: Dieses hatte der Börse untersagt, sechs Firmen, deren Aktien seit längerem unter der Marke von einem Euro notieren, am 27. April vom Neuen Markt auszuschließen.
Die Börse betonte, dass man die Regeln nach wie vor für richtig halte, erklärte jedoch, dass diese einer erneuten Prüfung unterzogen werden müssten.
Vor einem Monat hatte die Börse angekündigt, Infogenie Europe, E.Multi Digitale Dienste, GFN, NSE Software sowie Fortunecity.com und Letsbuyit.com (Börse Frankfurt: LBC) vom Neuen Markt ausschließen zu wollen.
Grund für den Ausschluss sind der geringe Börsenwert und die Tatsache, dass einige der Firmen bereits Insolvenzverfahren beantragt hatten. Unternehmen werden aus dem Neuen Markt ausgeschlossen, wenn deren Kurs und Marktkapitalisierung nachhaltig unter einem Euro und unter 20 Millionen Euro liegen oder wenn ein Insolvenzfahren eröffnet wurde.
Mittlerweile wurden elf Unternehmen wegen Insolvenz ausgeschlossen, weitere 18 haben den Neuen Markt seit der Einführung der Ausschlussregeln freiwillig verlassen.
Unterdessen hält die Flaute am Neuen Markt an: Immer mehr Firmen verlassen freiwillig das Wachstumssegment, der Nemax 50 steht bei nur noch 884 Punkten. Vor kurzem wurden Pläne bekannt, dem Neuen Markt aufgrund des schlechten Images einen neuen Namen zu geben.
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