France Télécom muss nach Ansicht von Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid allen Aktionären des deutschen Unternehmens ein Übernahmeangebot machen. Er sehe nach deutschem Recht keine andere Möglichkeit, als eine Offerte an alle Anteilseigner, sagte Schmid am Dienstag in einer Telefonkonferenz.
Dabei nahm Schmid Bezug auf das deutsche Übernahmegesetz. Dieses sieht vor, dass ein Bieter, der mindestens 30 Prozent eines Unternehmens übernimmt, auch allen anderen Gesellschaftern ein Angebot unterbreiten muss. France Télécom hält bislang 28,5 Prozent an Mobilcom.
Die Franzosen hatten sich einen wochenlangem Streit mit Schmid über die Strategie und Finanzierung für den UMTS-Mobilfunk geliefert. Am Ende stand eine Einigung, die den Rücktritt von Schmid und den Verkauf seiner eigenen Firmen-Anteile und derjenigen seiner Frau vorsieht. Das Paket der Schmids umfasst insgesamt 46,9 Prozent. Es soll der Vereinbarung der beiden Telefonfirmen zufolge zunächst an ein Bankenkonsortium gehen, zu dem auch die Deutsche Bank gehört.
Durch den Umweg über die Banken muss France Télécom Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) zunächst nicht in der Bilanz konsolidieren, also mögliche Verluste nicht voll ausweisen. Die Banken haben dann eine Option, ihre Mobilcom-Anteile im Jahr 2005 in Aktien der France-Télécom-Tochter Orange zu tauschen. Die France Télécom-Aktie geriet am Dienstag unter Druck. Sie verlor bis zum späten Vormittag rund 1,5 Prozent auf 20,45 Euro. Händler verwiesen darauf, dass nun klar geworden sei, dass France Télécom kaum verhindern könne, früher oder später die vollkommene Kontrolle über Mobilcom und damit nicht unbeträchtliche Risiken zu übernehmen.
Kontakt: Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)
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