Studie: M-Commerce wird bis 2006 boomen

Trotz sinkenden Absatzzahlen beim Handyverkauf und einer schwachen Konjunktur in der IT-Branche prognostiziert die Unternehmensberatung Frost & Sullivan einen Siegeszug für M-Commerce. Der 5500 Euro teuren Studie zufolge wird der Europamarkt der per Handy abgewickelte Zahlungen (Mobile Payment, M-Payment) bis 2006 ein Volumen von 25 Milliarden Dollar erreichen.

In der Expertise „Analysis Of The European Market for Mobile Commerce Payments“ untersucht der Marktforscher die Zahlungsvorgänge per Handy an Automaten, Parkuhren, in Geschäften, Restaurants, Taxis, auf WAP-Sites, bei Online-Einkäufen und privaten Zahlungen zwischen Einzelpersonen.

Der Großteil des Umsatzes soll im Jahr 2006 auf den M-Commerce (39 Prozent) und private Zahlungen (34 Prozent) entfallen, so die Experten. Unter privaten Zahlungen, auch Peer-to-Peer-Payment genannt, versteht man eine Überweisung von einer Privatperson auf das M Payment-Konto einer anderen Privatperson. In der Praxis wird erwartet, dass zum Beispiel in Restaurants oder Bars entsprechend die Rechnung geteilt und der Betrag per Handy untereinander ausgeglichen wird.

Aller Wahrscheinlichkeit nach werden derartige Überweisungen kostengünstiger sein, als wenn man sie von seinem Konto aus vornimmt. Zudem können die Zahlungen zu jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden.

Mobile Payment biete Vorteile für Anbieter und Verbraucher, verbunden mit Marktchancen für Netzbetreiber, Finanzdienstleister und Gerätehersteller. So würden beispielsweise Betreiber von Automaten oder Parkuhren den aufwendigen Umgang mit Bargeld und die durch Vandalismus verursachten Kosten einsparen. Die Einzelhändler würden Kostenvorteile durch niedrigere Registrierungs- und Transaktionsgebühren als bei Kreditkartenterminals erwarten. Wo M-Payment als zusätzliche Zahlungsoption eingeführt werde, könne man mit Umsatzsteigerungen von bis zu 20 Prozent rechnen, so Frost & Sullivan.

Von entscheidender Bedeutung seien dabei die Sicherheitsaspekte. Auch hier schneide M-Payment günstiger als Kreditkarten ab. Für die Transaktion benötige man sowohl das Handy als auch eine PIN, während bei der Kreditkarte eine Unterschrift genüge. Der Untersuchung zufolge rechnet die Branche mit Transaktionsgebühren zwischen 1,5 und vier Prozent der Umsätze.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

6 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago