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Leibniz-Rechenzentrum nimmt Supperrechner in Betrieb

Heute hat das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seinen Supercomputer p690 „Regatta“ HPC von IBM (Börse Frankfurt: IBM) in der Münchner Residenz offiziell eingeweiht. Der Hochleistungsrechner auf Unix-Basis ist mit der Power4-Prozessortechnologie ausgestattet und bietet eine Spitzenleistung von 42 GFlop/s, das entspricht circa 42 Milliarden Berechnungen pro Sekunde. Der neue Rechner steht sowohl für Forschungsanwendungen aus dem Hochschulbereich als auch für Benchmark-Tests durch kommerzielle Nutzer zur Verfügung.

Der darin eingesetzte Power4-Prozessor ist nach Messungen des LRZ der für technisch-wissenschaftliche Anwendungen schnellste Prozessor auf dem Markt, erklärte Ralf Utermann von der Universität Augsburg. Von den verschiedenen Typen dieser Serie sei wiederum derjenige mit dem Nachsatz „HPC“ besonders geeignet für Programme, die intensiv auf dem Hauptspeicher arbeiten, da – gegenüber dem üblichen Modell – die Bandbreite vom Prozessor zum Hauptspeicher noch einmal verdoppelt sei.

Der Rechner am LRZ steht an erster Stelle für Forschungsaufgaben aus den verschiedenen Bereichen der TU München und der Ludwig-Maximilians-Universität München zur Verfügung. Die ersten intensiven Nutzer sind zurzeit Quantenchemiker, die auf der „Regatta“ komplexe Simulationen von Molekülstrukturen durchführen, so Thomas Strassner von der TU München. Weitere Nutzer aus der Physik, Chemie und Astronomie übertrügen gerade ihre Programme auf diesen Rechner.

Außerdem bietet das LRZ kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) die Möglichkeit, den Rechner für Benchmark- und Kompatibilitäts-Tests ihrer Anwendungen zu nutzen, berichtete Professor Christoph Zenger. So könne beispielsweise ein Konstruktionsbüro oder ein Softwarehaus am LRZ die Eignung der P-Series 690 Hardware für ihre speziellen Programme testen, bevor sie sich für den Erwerb eines eignen Rechners entscheidet. „Wir bieten mit dem neuen IBM Supercomputer nicht nur den Münchner Hochschulen eine der effizientesten und vielfältigst einsetzbaren Computerplattformen für die Forschung an, sondern eröffnen auch mittelständischen Firmen Möglichkeiten, die zur Stärkung der Innovativkraft deutscher Unternehmen beitragen soll“, bekräftigte Herbert Huber von der Gruppe Hochleistungssysteme am LRZ. „In der wissenschaftlichen Forschung hat sich der Einsatz von Hochleistungsrechnern bewährt, weil die Computer-Simulation zu teureren, zeitraubenden, oft umweltbelastenden Experimenten die systematischere, kostengünstigere und oft schneller zum Ziel führende Alternative ist. Durch unser Angebot, soll die Hemmschwelle für KMUs vermindert werden, diese Methoden zu nutzen. Gleichzeitig wird eine positive Rückkopplung von der Industrie auf die Hochschulforschung erwartet.“

Der IBM Server P-Series 690 HPC mit dem Codenamen „Regatta“ ist seit September 2001 auf dem Markt (ZDNet berichtete). Er ist ein Unix-Server, der mit der Eliza-Technologie über unterschiedliche Möglichkeiten der Selbstdiagnose, Selbstkonfiguration und Selbstheilung verfügt.

Das Leibniz-Rechenzentrum ist eine Einrichtung der Kommission für Informatik der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Heute sind dort 128 Mitarbeiter beschäftigt. Als Rechenzentrum verbindet es über das ebenfalls vom LRZ betriebene Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) die zentralen Server und Systeme der Münchner Hochschulen und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen wie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Max-Planck-Institute, der Fraunhofer-Gesellschaft und andere. Als Zentrum für technisch-wissenschaftliches Hochleistungsrechnen (Supercomputing Centre) betreibt das LRZ für alle bayerischen Universitäten die Landeshochleistungsrechner und seit März 2000 auch den Bundeshöchstleistungsrechner Hitachi SR8000-F1, der deutschlandweit genutzt wird (ZDNet berichtete).

ZDNet.de Redaktion

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