Die Gerüchte scheinen Recht zu behalten: Der weltgrößte Online-Dienst AOL (Börse Frankfurt: AOL) ersetzt den Internet Explorer von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) durch den Communicator von Netscape. Zumindest in der aktuellen Testversion der Zugangssoftware für Mac OS X. Analysten rechnen aber mit einer Ausweitung des Explorer-Banns.
In einer Fußnote an die eingetragene Testergemeinde erklärte der Dienst, AOL für Mac OS X 2 enthalte einen Browser, der „auf einer Netscape-Technik basiert“. Darüber hinaus biete das Upgrade einen „aquafied Look“ im Sinne der aus Mac OS bekannten Benutzeroberfläche. Zudem sei Instant Messaging inklusive einer Buddy List für den Chat mit AOL-Mitgliedern enthalten.
„Finanziell macht der Tausch des Browsers keinen Unterschied für AOL“, erläuterte Paul Kim von der Investment Bank Kaufman Bros. „Es gibt keinen Weg, mit dem Browser Gewinn zu machen. Hier geht es mehr darum, dass AOL sagt: ‚Hey, wir setzen keine Microsoft-Programme ein‘.“
Laut einer Studie vom Anfang dieses Jahres setzt nur noch ein Bruchteil der deutschen User den Netscape-Browser zum surfen im Netz ein. Das hat die Auswertung der W3B Internet-Studie „13. WWW-Benutzer-Analyse“ gezeigt, bei der im Oktober und November 2001 über 96.000 deutschsprachige Internet-Nutzer befragt wurden. Nach gut fünf Jahren WWW-Nutzung hat sich somit das Verhältnis vollständig umgekehrt: Anfang 1996 surften noch 88,1 Prozent mit Netscape durch das Netz. Den Microsoft-Browser setzten der Studie zufolge lediglich 3,3 Prozent ein.
ZDNet bietet den Browser des Open-Source-Projekts Mozilla.org als Release Candidat 2, den Netscape 6.2 in der deutschen Version sowie den Konkurrent Internet Explorer 6 zum Download an.
Kontakt: AOL, Tel.: 040/361590 (günstigsten Tarif anzeigen)
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