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Microsoft-Kunden lehnen Lizenzierungsprogramm ab

Diejenigen, die sich dafür entscheiden, zwar bei Microsoft zu bleiben, aber keine Verlängerung zu unterzeichnen, könnten kurzfristig etwas Geld sparen. Wahrscheinlich jedoch wird Microsoft sich seinen Teil und noch etwas darüber hinaus trotzdem holen.

Der Grund: Die Unternehmen können ihre Verträge mit Microsoft nach dem 31. Juli nicht mehr mit den bestehenden Rabatten erneuern. Für viele Unternehmen, die nicht sehr häufig upgraden, mag das kein Problem darstellen, aber sie könnten dennoch Probleme mit Einschränkungen bei den Lizenzen bekommen und werden sich genötigt sehen, ihre Software zu upgraden.

„Wenn Microsoft das Geld nicht jetzt bekommt, dann eben später“, äußert Michael Silver, Analyst bei Gartner. Auch die mehr als 30 Prozent der Unternehmen, die bekannt gegeben haben, dass sie an dem neuen Lizenzprogramm teilnehmen werden, „sind eine ziemlich große Zahl, wenn man bedenkt, dass die Unternehmen (die durchhalten) bislang eine der früheren Optionen nutzten“, fügt er ergänzend hinzu.

Microsoft gab bekannt, dass die Lizenzeinnahmen seit Einführung des neuen Planes auf 1 Mrd. US Dollar in die Höhe geschossen sind. Und es gibt noch einen Bonus: Kunden, die eine Vereinbarung für zwei oder drei Jahre abschließen, werden wohl kaum mit Linux, StarOffice oder anderen Alternativen zu Microsoft liebäugeln.

Aber das Programm birgt auch Risiken.

Zu Beginn lehnen noch viele Unternehmen das Software-Assurance-Programm ab, das Microsoft nach Ablauf etwa eines Drittels des Geschäftsjahres vieler Unternehmen verkündete. Das Programm beinhaltete anfangs die Auflage, praktisch sämtliche Microsoft-Lizenzen auf Office XP zu upgraden. In Großbritannien und Neuseeland haben daraufhin wütende Technologie-Manager Beschwerden bei den Behörden bezüglich der Änderungen bei der Lizenzierung eingereicht.

In zwei Fällen hat Microsoft die Termine für die vollständige Umsetzung des Programms verschoben.

„Für einige von diesen Unternehmen könnten sich die finanziellen Auswirkungen anders darstellen, als Microsoft dachte“, erklärt Giera von Giga. „Man gibt es im Mai bekannt und sagt, es wird im Oktober wirksam. Aber 80 Prozent der Kunden haben kein Budget dafür.“

Rebecca LaBrunerie, Produkt-Manager für weltweite Lizenzierung und Preisbildung bei Microsoft, verteidigt die Abschaffung der beliebtesten Art des Kaufes von Upgrades zu Gunsten eines Jahreswartungsvertrages, bei dem die Unternehmen für das Recht auf Upgrades bezahlen müssen. Bei dem früheren Modell hatten die Kunden die Möglichkeit, für ein Upgrade zu bezahlen, wenn sie es haben wollten, und mussten keine Jahresgebühr zahlen.

„Das stellt eine wirkliche Veränderung der Paradigmen dar“, erläutert LaBrunerie. „Das ist die größte Veränderung bei der Lizenzierung, die es je gab. Die Kunden nach Einmal-Upgrades zu einem Jahresmodell zu bewegen, war auch für uns durchaus kritisch.“

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ZDNet.de Redaktion

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