T-Aktie: „Nur etwas für Masochisten“

Sieben Jahre nach seinem Einstieg bei der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) musste der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Ron Sommer, Pfiffe und Buhrufe auf der Hauptversammlung des Unternehmens ertragen. Das Treffen am heutigen Dienstag in der Kölnarena nutzten Kleinaktionäre, Investmentbanker und Aktionärsvertreter, um mit dem Management der Telekom abzurechnen.

Die Rede des Finanzvorstands Karl-Gerhard Eick am Nachmittag wurde von ständigen Pfiffen und Buhrufen unterbrochen. Die Ermahnungen von Aufsichtsratschef Dietrich Winkhaus, der die Hauptversammlung leitete, wurden von den Anlegern kaum beachtet.

Am häufigsten stießen sich die versammelten Aktionäre an der Gehaltserhöhung des Managements. ZDNet hat das Aktionärstreffen verfolgt und dokumentiert die originellsten O-Töne im Wortlaut:


„Not amused“ über Pfiffe und Buhrufe: Der Telekom-Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus bei der Hauptversammlung 2002 (Foto: ZDNet)

  • Wer in Zeiten der Cholera noch Kaviar bestellt, darf nicht auf Verständnis der Aktionäre hoffen.
  • Sommer hat sich vom Sony-Boy zum Sonnenkönig gewandelt!
  • Bodenlose Unverfrorenheit – in welcher Welt leben wir denn überhaupt?
  • Die T-Aktie ist ein Investment für Masochisten
  • Das Aktienoptionsprogramm des Vorstands ist eine halbstaatliche Gelddruckmaschine

  • Eine Unverschämtheit größten Ausmaßes, wir sollen ruhig bleiben und werden jedes Jahr aufs neueste verschaukelt.
  • Auch in der Wirtschaft sollte ein gewisser Anstand noch verhanden sein.
  • Herr Sommer, bleiben Sie auf dem Boden, so wie es der Kurs der T-Aktie auch macht!
  • Wo sind wir denn hier – sind Sie Menschen besserer Klasse?
  • Wenn wir Kleinaktionäre das vorher gewusst hätten, wären wir lieber zur Spielbank gegangen und hätten dort unter Geld investiert.

Telekom-Chef Ron Sommer äußerte indes sein Bedauern über die Kursentwicklung der T-Aktie. Sie sei „im höchstem Maße unerfreulich“, so der Vorstandschef. „Wir bedauern die Entwicklung außerordentlich“, erklärte der Vorstandschef. Sein Unternehmen habe „alles getan, um eine Wachstumsstory zu präsentieren“.

Vehement wehrte sich Sommer gegen gestern geäußerte Analystenmeinungen, wonach die T-Aktie kein Wachstumswert mehr sei. Kaum ein Dax-Unternehmen könne solche Umsatzsprünge verzeichnen wie die Deutsche Telekom.

Sommer räumte aber auch Fehler bei der Geschäftspolitik der vergangenen Jahre ein. Als Beispiel nannte der ehemalige Sony-Manager die Deregulierung des Telefonmarktes „Wir haben uns in der Einschätzung des Preisverfalls komplett geirrt“, so Sommer.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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