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Embedded XP ist nicht die Lösung

Hillard Sterling, einem Antitrust-Anwalt bei Gordon & Glickson in Chicago, zufolge „müssen (die Bundesstaaten) klarmachen, dass Microsoft diese Anwendungen entfernen muss, um den Wettbewerb aufrecht zu erhalten. Dieser Punkt kommt nicht deutlich genug rüber“. Mir kommt kein gutes Argument in den Sinn, warum das so sein sollte.

Man stelle sich einen Markt vor, auf dem OEMs Windows-Systeme anbieten können, in denen Teile von Windows durch den Code Dritter ersetzt wurden. Aller Wahrscheinlichkeit nach müssten sich die Kunden für den Support mehr auf die OEMs verlassen. Informationen von Microsoft oder anderen Firmen, wie z.B. Bücher über Windows, wären weniger zuverlässig.

Und der Nutzen von Windows Update, einem zentralen Ort, auf den die Anwender für Windows-Aktualisierungen und -Patches zugreifen können, würde geschmälert. Die Anwender hätten nicht mehr nur einen Ort, an dem sie alle diese Aktualisierungen, einschließlich der Sicherheits-Patches, finden können. Ich bezweifle, dass die OEMs etwas einrichten würden, was genauso leicht zu benutzen wäre.

Die Bundesstaaten schlugen auch vor, Microsoft dazu zu zwingen, den Quellcode für andere Unternehmen zu lizenzieren, so dass dieser auf andere Betriebssysteme portiert werden kann. Die dahinterstehende Theorie besagt, dass Office einer der Hauptgründe sein soll, warum die Leute Windows kaufen. (Es wird also davon ausgegangen, dass niemand daran denkt, einen Mac zu kaufen, um Office zu benutzen.) Akzeptiert man erst einmal, dass es in Ordnung ist, ein Vermögen von solch großem Wert und Nutzen zu beschlagnahmen, dann erhält dieses Argument auch eine gewisse Logik. Beginnt man aber darüber nachzudenken, fallen einem auch eine Menge guter Argumente dagegen ein.

Das Erste, was mir einfällt ist, dass es eine seltsame Taktik ist, das Office-Monopol des Unternehmens auf Linux auszuweiten, wenn es unser Ziel ist, Microsoft-Monopole aufzuhalten. Zweitens, wenn es erst einmal Microsoft- und Nicht-Microsoft-Versionen von Office gibt, wird es unvermeidlich sein, dass sich Inkompatibilitäten zwischen ihnen entwickeln. Microsoft und das andere, bzw. die anderen Office-Unternehmen müssten ihre Entwicklungspläne koordinieren (und irgendwas passt nicht an geheimen Absprachen als Anti-Monopol-Taktik) oder keine der Implementierungen wäre in der Lage, neue Funktionen zu implementieren.

Vom Standpunkt des Wettbewerbs aus wäre es eine viel bessere Situation, wenn die anderen Office-Suiten beginnen könnten, Marktanteile dazuzugewinnen. Das übliche Argument, warum sie keine Chance haben, ist die Interoperabilität zwischen den Dateien; Microsoft veröffentlicht seine Dateiformate nicht. Ich persönlich denke, dass die Interoperabilität nicht ganz so schlecht ist, wie sie wirkt. Ich selbst habe eine Menge Code für die Übersetzung von Datenformaten geschrieben, und nur weil sich etwas nicht gut übersetzen lässt heißt das nicht, dass man das Format der Datei nicht kennt. Die Funktionen der Programme lassen sich vielleicht einfach nicht gut analogisieren. Deshalb bin ich sicher, dass hier einige Ausreden gesucht werden. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, wäre es der korrektere Ansatz, sicherzustellen, dass die Office-Dateiformate veröffentlicht werden und nicht, dass Office auf Linux implementiert wird.

Die Gründe dafür, den Einigungsvorschlag einfach anzuordnen, scheinen immer stärker zu werden.

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ZDNet.de Redaktion

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