Der Pariser Telekom-Riese France Télécom will eine Erhöhung seiner Schuldenlast durch die geplante Übernahme der deutschen Mobilcom vermeiden. „In unseren Verhandlungen mit den Banken wollen wir erreichen, dass die Mobilcom-Schulden nicht bei France Télécom“ ankommen, sagte Konzernchef Michel Bon am Dienstagabend auf der Aktionärsversammlung in Paris.
Der Schuldenstand von mehr als 60 Milliarden Euro hatte in den vergangenen Monaten zu dem erheblichen Kursverfall der France-Télécom-Aktien beigetragen. France Télécom will bei Mobilcom Mehrheitsaktionär werden, sich aber durch die fälligen Milliardenzahlungen für eine Mobilcom-UMTS-Lizenz nicht belasten.
Nach der Hauptversammlung stieg der Kurs von France Télécom zunächst deutlich an, lag am Mittag aber nur noch rund zwei Prozent höher als am Vortag. Bon versicherte, der Konzernumsatz werde im laufenden Jahr um mindestens zehn Prozent steigen.
Es sei „durch nichts gerechtfertigt“, dass die Aktie seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent ihres Wertes einbüßte. Trotz der schlechten Bilanzwerte des Unternehmens wurde Bon bei der Hauptversammlung von rund 2500 Aktionären entlastet. France Télécom hatte für das vergangene Jahr Verluste von 8,3 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der Konzern ging 1997 an die Börse und zählt derzeit rund 1,6 Millionen Aktionäre. Der Staatsanteil an France Télécom liegt bei 54 Prozent und darf ohne Gesetzesänderung nicht unter 50 Prozent fallen.
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