Die ständige mobile Erreichbarkeit im Ausland per Handy kann teure Folgen haben: Die Verbraucherzentralen haben für ein Gespräch nach Deutschland Preisdifferenzen von bis zu 120 Prozent errechnet. Verbraucherschützer empfehlen Handynutzern, rechtzeitig vor der Reise ihren Anbieter nach den technischen Voraussetzungen und Gesprächskosten zu fragen.
Denn auch wer im Urlaub nur angerufen werden möchte, zahlt drauf. Schließlich, so das Argument der Mobilfunkbetreiber, könne der Anrufer nicht wissen, ob der Handy-Besitzer auf Geschäftsreise in Hamburg ist oder an der Costa Brava faulenzt. Der Anrufer zahlt daher nur den Inlandsanteil der Gebühren, den Rest trägt der Angerufene: europaweit etwa 66 Cent pro Minute mit D1. Sich mal eben bei den Daheimgebliebenen aus der Dominikanischen Republik zu melden kostet bei D2 Vodafone 2,51 Euro die Minute, anrufen lassen immer noch 1,50 Euro.
Inzwischen haben Kunden regelmäßig auch die Möglichkeit, mit Prepaid-Karten im Ausland zu telefonieren. Eine ausländische Prepaid-Karte lohnt sich nach Ansicht der Verbraucherschützer jedoch nur bei einem längeren Auslandsaufenthalt und für Vieltelefonierer. Der Reisende umgeht zwar die teuren Roaming-Gebühren und zahlt nichts für ankommende Gespräche, dafür bekommt er eine neue, ausländische Nummer. Freunden, Verwandten und Geschäftspartnern in Deutschland werden dann die Mobilfunkzuschläge ins Ausland berechnet.
Besonders teuer wird es, wenn die Mailbox im Ausland eingeschaltet bleibt. Der Angerufene zahlt dann für die Verbindung ins Urlaubsland und zurück auf den Anrufbeantworter nach Deutschland. Die Verbraucherzentralen raten daher, schon zu Hause die Mailbox abzuschalten oder die so genannte absolute Rufumleitung zu aktivieren, bei der alle Anrufe auf der Box landen. Diese könnten dann in den oft günstigeren Abendstunden oder am Wochenende abgerufen werden. Bei manchen Providern muss die Mailbox außerhalb Deutschlands allerdings erst freigeschaltet werden, was mehrere Wochen dauern kann.
Die Kurzwahlnummer für die Mailbox-Abfrage funktioniert im ausländischen Netz unter Umständen auch nicht. Meist muss für die Abfrage der Nachrichten eine zusätzliche Geheimzahl (PIN) eingegeben werden, die im heimischen Netz überflüssig ist. Urlaubsgrüße per SMS sind oft günstiger als ein kurzes Telefonat, aus Bulgarien mit D1 etwa 41 Cent. Besitzer von Prepaid-Karten sollten sich vorab informieren, ob sie Nachrichten aus dem Reiseland verschicken können. Besitzer von älteren Mobiltelefonen sollten nachfragen, ob es im Urlaubsland überhaupt ein passendes Funknetz gibt.
Probleme treten etwa in den USA auf: Dort wird über eine Frequenz gesendet, die nur so genannte Triband-Handys empfangen können. Allerdings bieten viele Provider gegen Gebühr gerade Geschäftsreisenden die Möglichkeit, ein mit US-Technik ausgestattetes Handy zu mieten, das auf die deutsche Mobilfunknummer des Kunden programmiert ist.
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