Der Deutsche Städtetag hat vor unseriösen Auskunftsdiensten gewarnt, die über teure 0190er-Nummern vermeintliche „Behörden-Informationen“ anbieten. Diese Anbieter inserierten im Telefonbuch mit einer Ortsnetznummer unter Stichwörtern wie „Einwohnermeldeamts-Info“ oder „Straßenverkehrs-Info zu Kfz-Angelegenheiten“ und erweckten dadurch den Eindruck, es handele sich um eine Behördennummer. Statt mit einem städtischen Amt verbunden zu werden, höre der Anrufer aber lediglich eine Computeransage, die ihn an eine 0190er-Nummer verweise.
Dort koste der Anruf dann 1,86 Euro pro Minute. Die Informationen seien „vielfach nichtssagend oder unpräzise“. Den Städten verursachten solche Anbieter unnötige Kosten, da sie auf Beschwerden der Bürger über die Nummern reagieren müssten, hieß es weiter. Der Städtetag prüft derzeit nach eigenen Angaben, ob eine Musterklage gegen solche Praktiken Erfolg haben könne.
Die Bundesregierung hatte Anfang des Monats ein Gesetz gegen den Missbrauch mit 0190er-Nummern auf den Weg gebracht. Die Neuregelung solle auch den zuverlässigen Unternehmern helfen, die ihre Dienstleistungen über 0190er Nummern anbieten. Es muss erst noch vom Bundesrat genehmigt werden. Die wesentlichen Änderungen sind als 16 KByte große „.pdf“-Datei im Web abrufbar.
Nach den neuen Vorschriften müssen alle Diensteanbieter, die Mehrwertdiensterufnummern an Endnutzer vergeben, auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften hinweisen und bei Zuwiderhandlung die Nummer entziehen.
Im Interesse der Verbraucher können die Diensteanbieter jetzt Unternehmen, die sich wiederholt rechtswidrig verhalten, vom weiteren Angebot aussperren, so die Regierung.
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