Auch ohne UMTS-Lizenz sieht sich der Serviceprovider Debitel für die Zukunft gut gerüstet. Man habe inzwischen Verträge mit den in Deutschland lizenzierten Netzbetreibern ausgehandelt. Lediglich O2 (Viag Interkom) verweigere dem Provider bislang die Vermarktung seiner Dienste. „Gleichgültig, was die Netzbetreiber künftig ihren Kunden anbieten, wir werden es auch im Programm haben“, versprach Debitel-Chef Peter Maria Wagner gestern auf der Handelsblatt-Jahrestagung „Telekommarkt Europa“ in Düsseldorf.
Von den derzeit elf aktiven Service Providern in Deutschland werden sich nach seiner Ansicht lediglich ein bis zwei auch bei UMTS behaupten. Wagners Ziel ist es, seine Firma als „Enhanced Service Provider ESP“ aufzustellen, also mit eigenem Kundenstamm und Kundenbeziehung, eigenem Diensteangebot, eigener Service-Plattform sowie eigener SIM-Karte auf dem Markt präsent zu sein.
Zur Umsetzung habe man strategische Partnerschaften unter anderen mit Jamba, Photo Porst, Webmiles sowie dem Jugend-Musiksender Viva abgeschlossen. Derzeit verdient Debitel laut Wagner „etwa 1,50 bis zwei Euro je Kunde mit dem Verkauf von Inhalten“.
Nach dem UMTS-Hype vor zwei Jahren sehen die Telkos die Situation heute erheblich nüchterner: „Eine Killerapplikation werden wir auch in der neuen mobilen Welt nicht sehen“, erklärte der Marketingvorstand von Quam, Karsten Lereuth. Auch weiterhin werde man sich den Markt zu einem großen Teil über „trial and error“ erschließen müssen.
Debitel war im August 2000 aus der UMTS-Auktion bei einem Gebot von rund fünf Milliarden Euro ausgestiegen. Auf der CeBIT 2001 erklärte der Service Provider, dass der „Content wichtiger als das Netz sei“.
Lösung soll den Aufbau des EuroStacks unterstützen, der Europas souveräne digitale Infrastruktur werden soll.
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