Der Chef von Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY), Scott McNealy, hat etwas Neues ausgeheckt: Ab sofort will sein Konzern Services on Demand kostenlos machen. Dazu möchte er Unternehmen und unabhängigen Softwareanbietern die Basisversion seines Java-basierten One Application Server für alle führenden Plattformen – einschließlich Solaris, Linux, Windows, HP-UX und AIX – unentgeltlich zur Verfügung stellen. Hintergedanke ist es laut McNealy, die Total Cost of Ownership (TCO) in Firmen zu reduzieren. Den Unternehmen bliebe so Geld für die Entwicklung von Web Services mit J2EE (Java 2 Platform, Enterprise Edition).
Sun hat nach eigenen Aussagen vor allem kleineren Niederlassungen, internen Abteilungen, LKW-Fuhrparks und ähnliche Einrichtungen als Kunden im Auge. Diese hätten J2EE für Applikationen und Web Services bislang aus Kostengründen kaum nutzen können. „Mit diesem neuen Business-Modell und Produktangebot verändert Sun die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Java und Web Services enorm“, so der Sun-Manager Jonathan Schwartz. „Unternehmen und unabhängige Softwareanbieter werden in Zukunft weniger Geld für grundlegende Anwendungsserver-Funktionalitäten ausgeben müssen und können so die Entwicklung von Web Services und die Bereitstellung von Services of Demand stark beschleunigen.“
Gleichzeitig präsentierte McNealy den neuen One Application Server 7. Seine Core-Runtime basiere auf der J2EE 1.3-Referenzimplementierung. Dabei handelt es sich um den Code, der die grundlegenden Standards der J2EE-Plattform definiert. Er ist seinerseits durch den offenen Java Community Process (JCP) festgelegt. Damit können Applikationen, die für den Sun Application Server entwickelt werden, auch auf jedem anderen J2EE-kompatiblen Application Server laufen, so Sun.
Im neuen Application Server ist die HTTP-Engine vom One Web Server, eine Implementierungsplattform mit großem Funktionsumfang, die Entwicklungsumgebung One Studio 4 sowie ein Java Web Services Developer Pack enthalten. Er bietet Unterstützung für SOAP, UDDI und WSDL. Sun stellt zudem eine neue End-to-End-Entwicklerplattform sowie Ressourcen, Tools und Blueprints bereit.
Der Application Server 7 ist das Herzstück der One-Plattform. Seine Integrierbarkeit mit dem J2EE-kompatiblen One Portal-Server biete eine vollständige Portalplattform für Business-to-Employee-, Business-to-Business- und Business-to-Consumer-Portale. Er passe zudem nahtlos zum One Directory Server und dem One Identity Server, die Unternehmen eine zentrale Policy- und Benutzerverwaltung sowie Single Sign-on offerieren. Darüber hinaus sei der Application-Server durch das Java Message Service (JMS)-Interface auch mit dem One Integration-Server kompatibel.
Der Application Server 7 werde in der Platform- und Standard-Edition für Solaris und Windows im September verfügbar sein. Die Platform Edition soll Unternehmen und unabhängigen Softwareanbietern kostenlos für Entwicklung und Deployment bereitgestellt werden, zusätzlich bietet Sun kostenpflichtige Wartungs- und Supportleistungen an.
Der Preis für die Standard Edition soll 2000 Dollar pro CPU betragen. Weitere Versionen der Platform Edition für Linux, HP-UX und AIX werden laut Sun Ende 2002 erhältlich sein. Die Enterprise Edition soll Anfang 2003 zu einem Preis von 10.000 Dollar pro CPU angeboten werden.
Sun hatte seine verschiedenen Softwarelinien im April unter einen Hut gebracht und das ganze als „One“ (Open Net Environment) bezeichnet. Beispielsweise heißt der Iplanet Web Server nun One Web Server, Chilisoft ASP hört nun auf den Namen One Active Server Pages.
Ein Portrait von Sun-Chef Scott McNealy findet sich in unseren Vision Series.
Kontakt: Sun, Tel.: 089/460080 (günstigsten Tarif anzeigen)
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