Die Europäische Kommission hat eine Studie über elektronische Behördendienste („E-Government“) in Europa vorgelegt. Diese zeige deutliche Fortschritte seit der letzten Erhebung im Oktober 2001: Sowohl der Zugang zu und Interaktivität der öffentlichen Dienste über das Internet sei um zehn Prozentpunkte auf 55 Prozent angewachsen. Nach der Studie sind über 80 Prozent der erfassten öffentlichen Dienstleistungen über das Internet zugänglich. Dies sei eine Steigerung um 6,5 Prozent im Vergleich zu den Ergebnissen von Oktober 2001, die auf der Ministerkonferenz „E-Government: Von der Politik in die Praxis“ vorgestellt wurden. In der Studie wurde eine repräsentative Auswahl von mehr als 10 000 Anbietern öffentlicher Dienstleistungen aus den 18 beteiligten Ländern bewertet.
Erkki Liikanen, das für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied, erklärte: „E-Government gehört zu den Prioritäten in Europa. Ein großes Hemmnis ist noch immer der Mangel an echter Interaktivität. Sie ist jedoch der Schlüssel zu einem modernen öffentlichen Dienst. Zur Verbesserung der Effektivität reicht es eben nicht aus, öffentliche Dienste einfach nur ins Internet zu stellen. Wie in der Privatwirtschaft muss auch im öffentlichen Dienst der für den Bürger sichtbare Wandel mit einer Neustrukturierung der verwaltungsinternen Abläufe und mit einer Investition in die Mitarbeiter einhergehen.“
Die Studie wurde im April 2002 im Rahmen der E-Europe Benchmarking-Initiative der Kommission durchgeführt und erfasst zwanzig grundlegende öffentliche Dienstleistungen in den 15 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Norwegen und in der Schweiz. Seit dem Beginn des ersten E-Europe-Aktionsplans im Jahr 2000 gehört die elektronische Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen über das Internet zu den Schwerpunkten der E-Europe-Initiative der EU.
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