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Portal-Software wird immer begehrter

Die gestiegene Popularität von Portal-Software könnte sich für einige Software-Hersteller als durchwachsener Segen erweisen. Gartner schätzt, dass von den derzeit über 100 Herstellern von Portal-Software in den kommenden Jahren mehr als 50 ihr Geschäft aufgeben werden.

Käufer wie Gregory sagen, dass die gestiegene Anzahl der Optionen für Portal-Software die Preise gedrückt hat, worunter auch die Gewinnmargen leiden könnten.

Durch seine letzte Umfrage fand Forrester heraus, dass Spezialisten für Portal-Software wie Plumtree im Jahr 2001 über 100.000 US-Dollar für ihre Produkte berechneten. Dagegen sind die Hersteller von Infrastruktur-Software wie Oracle, Microsoft und IBM bereit, Portal-Software günstiger anzubieten, um selbst andere, für sie profitablere Produkte wie Software für Datenbanken und Anwendungs-Server zu verkaufen.

Solche Geschäfte haben die Preise für Portal-Software in letzter Zeit auf bis zu 10.000 US-Dollar gedrückt, wodurch die kleineren und spezialisierten Hersteller von Portal-Software wiederum gezwungen sind, ihre Preise zu senken.

Obwohl keine aktuellen Daten über Marktanteile existieren, glaubt Root von Forrester, dass die Unternehmen für Anwendungsserver-Software – IBM, Oracle, Microsoft, BEA Systems und Sun – in der Zukunft den Markt für Portal-Software dominieren werden. Während Plumtree und Epicentric etwas mehr als 300 Kunden haben, können die größeren Unternehmen ihre Produkte an ihren sehr viel größeren Kundenstamm verkaufen.

Die Konsolidierung dieses Marktes hat bereits begonnen. Oracle bündelt Portal-Software beispielsweise als Teil seiner Anwendungsserver-Software Oracle 9i. Vor einigen Jahren erwarb Citrix Systems den unabhängigen Hersteller von Portal-Software Sequoia Software, und SAP kaufte den Portal-Hersteller Top Tier Software.

„Das Verfallsdatum für die unabhängigen Player in diesem Markt rückt näher“, sagte Root.

Root geht davon aus, dass Epicentric und Plumtree ihre Strategie verändern müssen, indem sie sich entweder auf kleine und mittelständische Unternehmen konzentrieren und die großen Firmen den großen Software-Herstellern überlassen oder ihren Produktschwerpunkt ändern. Ein Weg, dies zu erreichen, könnte darin bestehen, Management-Tools oder andere Zusatzfunktionen anzubieten, die auf anderen Portal-Produkten laufen können.

„Sie müssen aufhören, sich mit diesen Leuten (den Herstellern von Anwendungsserver-Software) zu messen und in die (anderen) Portale vordringen, vielleicht mit etwas, das diese einfacher oder schneller machen könnte“, fuhr Root fort.

Glenn Kelman, Mitbegründer von Plumtree und Vice President Marketing weist dies zurück und behauptet, dass sein Unternehmen auch in dem wachsenden Markt wettbewerbsfähig bleiben könne.

„Wir sind der einzige Hersteller von Portal-Software, die auf einem (Java)-Anwendungsserver oder direkt auf Windows läuft“, sagte er. „Plumtree ist unabhängig, und wir sind sicher, dass ein unabhängiger Hersteller die Möglichkeit hat, sehr gut abzuschneiden.“

Alle Hersteller von Portal-Software müssen potenzielle Kunden davon überzeugen, dass es besser ist, Portal-Software zu kaufen, als selbst Portale zu bauen. Podmolik zufolge haben seine Kunden, die sich dafür entschieden haben, Unternehmens-Portale zu erstellen, entweder ihre eigene Portal-Software geschaffen oder sie vom Hersteller ihrer Anwendungsserver-Software gekauft. Dies stimmt mit Forresters Umfrage unter 49 großen Unternehmen überein, in der etwa die Hälfte angab, ihre Software zu kaufen, während die andere Hälfte es vorzog, ihre Portal-Software selbst zu schreiben.

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ZDNet.de Redaktion

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