Musikindustrie will gegen Downloader vorgehen

Die großen Musikfirmen planen konzertierte Aktionen gegen einzelne Nutzer von Musiktauschbörsen. Das berichtet das „Wall Street Journal“. Besonders Anbieter von vielen Dateien sollen vor den Kadi gezerrt werden. Flankiert sollen diese Maßnahmen von Aufrufen namhafter Künstler werden, sich die Musik doch bitte im Laden auf CD und nicht illegal im Internet zu besorgen.

Laut dem WSJ hätten sich Universal und Sony (Börse Frankfurt: SON1) als Befürworter des Maßnahmenkatalogs hervorgetan, während AOL Time Warner (Börse Frankfurt: AOL) reserviert reagiert habe: Man hätte bei den Klagen auch weite Teile der eigenen Nutzergemeinde im Visier. Offen sei auch noch, wie genau die Daten der Nutzer von Tauschdiensten erhoben werden sollen.

Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Musikindustrie Entwickler angeheuert hat, um tausendfach fehlerhafte Musikdateien in Tauschservices wie Kazaa oder Grokster einzuschleusen. Nach Angaben von Darrell Smith, Cheftechniker von Streamcast Networks, Mutterunternehmen von Morpheus, begann die Guerilla-Taktik bereits vor etwa einem Jahr. Sie sei jedoch für einen „Streich von Teenage-Hackern“ gehalten worden. „Nun wird die Angelegenheit aber sehr, sehr, sehr ernst“, so Smith.

Internet-Piraterie und die steigende Verbreitung von CD-Brennern sollen der Musikindustrie in den vergangenen Jahren deutliche Umsatzeinbußen beschert haben. Organisationen wie der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft rechnen regelmäßig die angeblichen Minusrekorde vor.

ZDNet.de Redaktion

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