Categories: SicherheitSoftware

Management hat kaum Bewusstsein für IT-Sicherheit

Für fast ein Drittel der deutschen Top-Manager gilt IT-Sicherheit immer noch als „lästiges Übel“. In der aktuellen KES/KPMG-Sicherheitsstudie bescheinigten die 260 befragten IT-Sicherheitsexperten deutscher Unternehmen ihrem Management fehlendes Bewusstsein und ungenügende Kenntnisse in Sachen Informationssicherheit.

Das größte Hindernis für mehr Sicherheit in der Informationsverarbeitung ist demnach mangelndes Bewusstsein bei den Mitarbeitern (in 65 Prozent der Unternehmen), aber auch beim mittleren (61 Prozent) und Top-Management (50 Prozent).

Zu wenig Geld sahen 46 Prozent der Teilnehmer als Problem. Auch den Kenntnisstand des Top-Managements beurteilen die befragten IT-Profis zu 62 Prozent als mittel oder „eher schlecht“. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern: Denn für fast ein Drittel steht fest, dass ihr Top-Management Informationssicherheit eher nur als „lästiges Übel“ ansieht.

Selbst große Unternehmen, die Firewalls und Antivirus-Software flächendeckend nutzen, hätten nur relativ selten Intrusion Detection Systems (IDS) und Public Key Infrastructures (PKI) installiert. Auch hochwertige digitale Signaturen und vor allem biometrische Systeme seien Mangelware.

Nur etwa ein Viertel der befragten Unternehmen nutze digitale Signaturen in der B2B-Kommunikation (Business to Business). Wären Signaturen im Einsatz, dann vorrangig als reine Softwarelösungen.

Einfache Installation und Anwendung bleiben auch bei der Authentisierung Trumpf: Hier dominieren weiterhin die simplen Passwörter. Biometrische Verfahren sind nur bei maximal fünf Prozent vorhanden und sollen bei mehr als der Hälfte der Antwortenden auch zukünftig nicht angeschafft werden.

Public Key-Infrastrukturen haben etwa 20 Prozent der befragten Unternehmen implementiert, über 50 Prozent planen das jedoch. Ziel der Systeme ist allerdings vorrangig die Verschlüsselung, die zumindest selektiv schon heute stark genutzt wird: beispielsweise auf 53 Prozent der Client-Systeme/PCs für sensitive Dateien (für weitere 33 Prozent geplant). Und 41 Prozent der erfassten mobilen Endgeräte arbeiten schon heute mit einer komplett verschlüsselten Festplatte.

Wo in der E-Mail-Kommunikation ein Chiffrierschlüssel des Partners vorliegt, nutzen ihn immerhin 44 Prozent der Befragten zumindest für sensitive Nachrichten, 13 Prozent für jegliche Kommunikation mit Externen. Dabei kommt übrigens auch im Unternehmensbereich der (Open) PGP-Standard doppelt so häufig zum Einsatz wie S/MIME.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

2 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

1 Tag ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

1 Tag ago

Bericht: Apple arbeitet an faltbarem iPad

Es kommt angeblich 2028 auf den Markt. Das aufgeklappte Gerät soll die Displayfläche von zwei…

2 Tagen ago

HPE baut Supercomputer am Leibniz-Rechenzentrum

Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.

2 Tagen ago

Bund meldet Fortschritte in der Netzversorgung

Die Bundesnetzagentur hat ihr Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Drei von vier Haushalten sollen jetzt Zugang zu Breitbandanschlüssen…

3 Tagen ago