Praktisch jedes Adware-Programm enthält Dienstleistungsbedingungen, die der Anwender vor der Installation der Software über eine entsprechende Schaltfläche akzeptieren muss. In einigen Fällen verlangt die Software Wochen oder Monate später erneut nach einer Einwilligung.
Angesichts der negativen Publicity des Brilliant-Kazaa-Falls befürchten einige Branchenkenner bereits, dass die Anwender dazu übergehen könnten, statt gedankenlos ihr Einverständnis zu erklären nun grundsätzlich alle Dienstleistungsbedingungen abzulehnen. Dies könnte zur Folge haben, dass neuartige Software nicht mehr von Werbefirmen unterstützt oder vertrieben wird.
Brilliant, dessen Peer-to-Peer-Software Altnet die Ängste der Verbraucher geschürt hat, versprach, den Benutzern in neuen Bedingungen und Pop-Up-Fenstern genau zu erklären, wie ihre Computer genutzt werden, sobald weitere Software heruntergeladen oder auf die Ressourcen ihrer Computer zugegriffen wird. Andere Fachleute betrachten diesen Fall dagegen als Beispiel für die Verwundbarkeit von Millionen von PCs gegenüber den verschiedensten Zugriffsmöglichkeiten, egal ob diese offengelegt werden oder nicht.
„Spyware“ oder „Sneakware“ überwacht das Surfverhalten oder durchsucht die Daten eines Anwenders, ohne dass die betroffene Person ihr Einverständnis geben kann, bevor auf ihren PC zugegriffen wird. Solche Programme haben zwar noch keinen großen Schaden verursacht, doch sind Experten der Meinung, dass diese Anwendungen in der Lage seien, Passwörter oder Kreditkartennummern der Anwender zu stehlen, womit sie zu einem Albtraum für Sicherheit und Datenschutz würden.
Die voyeuristische, potenziell kriminelle Natur der Spyware hat ein ungleiches Paar zusammengebracht: Datenschützer und die Befürworter von Adware. Diese beiden Gruppen arbeiten an Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen, während sich die Nutznießer der Adware um eine genaue Offenlegung der Auswirkungen von Adware und Spyware drücken.
„Ich bin sicherlich kein Extremist“, sagte Robert Regular, Vice President of Sales and Marketing bei Cydoor, einer New Yorker Agentur für digitale Werbung. „Aber all dieses Gerede über Spyware macht aus einer Mücke einen Elefanten und hat negative Auswirkungen auf wirklich gute Softwareprogramme. Die Öffentlichkeit nimmt sich nicht die Zeit herauszufinden, ob sie es wirklich mit bösartiger Software zu tun hat – sie wird einfach nichts mehr downloaden… Es wäre verheerend, wenn die Benutzer bei jedem Dialogfeld mit einer Einverständniserklärung alarmiert wären und sich Sorgen machten.“
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