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Häufige Ursachen für langsame Netzwerke

Netzwerkadapter
Langsame Netze werden häufig durch schlechte Netzwerkadapter in den PCs ausgelöst. Diese können ganze Netzwerke beeinträchtigen.

Arbeitet ein Adapter nicht einwandfrei, sendet er eventuell nicht benötigte Datenpakete ins Netz. Bei deren Weiterverbreitung kann es bei jedem Gerät in der gleichen Netzwerk-Domäne wie die fehlerhafte Schnittstelle zu Störungen und Verlangsamungen kommen. Mit solchen Netzwerkkarten, die willkürliche Daten versenden, hatte ich häufig zu tun. In einem Fall legte ein PC mit defekter Netzwerkkarte alle anderen Schüler-PCs in den Gebäuden innerhalb desselben VLAN lahm.

Dabei stellte ich fest, dass mit einem Ping-Befehl gesendete Datenpakete nur bis zu einem bestimmten Punkt im Netzwerk gelangten. Dann wurden sie an dem Gerät mit dem Netzwerkkarten-Problem blockiert. Nun konnte ich also in das entsprechende Gebäude gehen und das Gerät, das durch ein ständiges Lichtsignal einen laufenden Datentransfer anzeigte, vom Netz trennen. Nach dem Abschalten der fehlerhaften Netzwerkkarte war das Problem behoben. Anschließend informierte ich den Schüler, dass er eine neue Netzwerkkarte benötigte.

Zuverlässigere Lösungen
Mit einem Managementserver mit HP OpenView, einer Überwachungssoftware für Netzwerke, wäre die Fehlerursache schnell gefunden gewesen. Das Programm hätte die Hardware-Adresse des Macs mit der störenden Schnittstelle angezeigt. Fehlerhafte Netzwerkkarten können auch mit so genannten Paket-Sniffern oder anderer spezieller Software zur Problembehebung, wie Gigabit Observer Probe, aufgespürt werden.

Verkabelung
Eine schlechte Verkabelung kann eine Unmenge an Störungen verursachen, zu denen auch eine Verlangsamung des Netzes zählt. Als die durchschnittlichen Übertragungsgeschwindigkeiten in Ethernetsystemen über Verkabelungen der Kategorien 3 oder 5 bei 10 MBit/s lagen, stellten kleinere, vereinzelt auftretende Störungen kein großes Problem dar. Bei den heute üblichen Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 MBit/s oder sogar 1.000 MBit/s müssen Planung und Wartung von Kabelsystemen viel sorgfältiger ausgeführt werden.

Viele Unternehmen, die Kabelsysteme verlegen, geben eine zeitlich begrenzte Garantie auf ihre Arbeit. Die meisten Probleme mit der Verkabelung ergeben sich zwar nicht aus deren Einbau, dennoch habe ich gelegentlich auch erlebt, dass die Kabel zusammen mit Starkstromleitungen in den Decken verlegt wurden. Dies führte zu denselben Störungen wie im oben beschriebenen Fall, als das Koaxial-Ethernetkabel um die Starkstromleitungen gewickelt wurde.

Die meisten Verkabelungsprobleme haben jedoch weniger spektakuläre Ursachen. Bei vielen liegt es schon am Kabel zwischen PC und Netzwerkanschluss. Schlecht oder fehlerhaft befestigte Kabel, lose Kabelenden oder die Verwendung falscher Kabelarten zwischen PC und Netzwerkbuchse können das Netz verlangsamen.

Zur Problemlokalisierung ist es am einfachsten, das Kabel auszutauschen, um zu sehen, wie sich dies auswirkt. Oft lässt sich ein fehlerhaftes Kabel im Netzwerk durch einen Blick in die Logdateien zu den einzelnen Netzwerkgeräten entdecken und indem man überprüft, ob vermehrt Cyclical Redundancy Check (CRC) Fehler an einem bestimmten Port auftauchen.

Ist das Netzwerk trotz Auswechslung des Kabels weiterhin langsam, kann das Problem in der Autonegotiation von Netzwerkgeschwindigkeit und Duplex-Eigenschaften liegen, wie sie von vielen der heutigen Dual-Speed-Hubs und -Switches unterstützt wird. Diese Komponenten sind so konfiguriert, dass sie Geschwindigkeit und Duplex-Eigenschaften, mit denen der Remote-PC mit dem Netzwerk kommuniziert, automatisch festlegen. Unter bestimmten Umständen können Fehler auftreten, auch wenn beide Geräte ihre Parameter korrekt übertragen, wodurch sich das Netzwerk verlangsamt.

Die einfachste Lösung hierfür ist das manuelle Festlegen von Geschwindigkeit und Duplex-Eigenschaften an beiden Enden der Netzwerkverbindung. Geschwindigkeit und Duplex-Eigenschaften können normalerweise unter den Einstellungen für die Netzwerkverbindung im Betriebssystem oder bei der Konfiguration der Netzwerkgeräte auf bestimmte Werte festgelegt werden. Beispielsweise ist unter Windows 2000 zur manuellen Einstellung von Duplex-Eigenschaften und Geschwindigkeit einer Netzwerkkarte das Fenster mit den Eigenschaften der Netzwerkkarte zu öffnen, in dem die Schaltfläche für die Konfiguration zu wählen ist. Dann sind auf der Registerkarte „Advanced“ ( Abb. A) die entsprechenden Werte für „Speed & Duplex“ des Switch festzulegen.

Abbildung A:

„Link Speed & Duplex“ aus dem Eigenschaften-Fenster auswählen, dann in der Dropdown-Liste die entsprechenden Werte anklicken.

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ZDNet.de Redaktion

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