Kein Call-by-Call im Ortsnetz: Erste Reaktionen

Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt. So stellt sich das Gefühlsleben deutscher Telekommunikationsunternehmen derzeit dar, besonders wenn man plante, künftig Call-by-Call im Ortsnetz anzubieten. Wie berichtet, hat der der Bundesrat diesen Plänen heute einen Strich durch die Rechnung gemacht: Die SPD-geführten Länder votierten gegen die Einführung von Call-by-Call im Ortsnetz. Überraschenderweise stimmten sie damit gegen den Kabinettsbeschluss der SPD-Bundesregierung und gegen ihren eigenen Bundestagsbeschluss vom vergangenen Freitag (ZDNet berichtete).

Stellvertretend für Branchenkollegen verlieh heute der Telekommunikationsanbieter 01051 Telecom seiner Enttäuschung Ausdruck: „Dieses Abstimmungsverhalten ist mehr als unverständlich – es offenbart auch die Ignoranz der Politik gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger beziehungsweise Wähler. Denn die Telefonkunden bezahlen nicht nur weiterhin zu viel für ihre Ortsgespräche, auch die EU wird nun im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens wahrscheinlich ein Bußgeld in dreistelliger Millionenhöhe gegen die Bundesrepublik verhängen, weil das EU-Recht die Liberalisierung der Telefonmärkte auch im Ortsnetzbereich längst vorschreibt. Die Bußgeldmillionen für Brüssel muss letzten Endes der Steuerzahler berappen. Die Telefonkunden sind von dieser Entscheidung also gleich doppelt getroffen.“

01051 habe jetzt keine Möglichkeit mehr, wie geplant ab dem 1. Dezember billige Ortsgespräche anzubieten. Schuld sei die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) beziehungsweise die Mehrheitsbeteiligung des Bundes an dem Konzern.

Kontakt:
01051.com, Tel.: 0800-4200422

ZDNet.de Redaktion

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