Die allgemeine Akzeptanz von Bluetooth in Unternehmen könnte unmittelbar bevorstehen. Allerdings müssen noch Probleme wie die fragwürdige Sicherheit, mögliche Interferenzen mit drahtlosen LANs und die Verfügbarkeit entsprechender Produkte angemessen gelöst werden.
In einer Studie vom März 2002 drängt Gartner die Bluetooth Special Interest Group (SIG), sich um die Sicherheitsprobleme zu kümmern, und bringt die Sorge zum Ausdruck, dass während der anfänglichen Geräte-Authentifizierung der Austausch von geheimen Schlüsseln auf einem Seitenband-Kanal gestört werden könnte. Joyce Putscher von Cahners In-Stat Group sagt, dass Ericsson bei dem Vorschlag für die Bluetooth 2.0-Spezifikation auf dem Bluetooth Congress Anfang Juni 2002 keine spezifisch neuen Sicherheitsfunktionen angekündigt hat. (Während die SIG sich darüber weiter in Schweigen hüllt, ob sie die Spezifikationen übernehmen wird, sollte man dabei nicht vergessen, dass Ericsson eines der Gründungsmitglieder der SIG ist.) Putscher rechnet damit, dass Ericsson im Verlauf dieses Jahres noch Sicherheitsfunktionen für die 2.0-Spezifikation ankündigen wird.
Mike McCamon, Executive Director der Bluetooth-SIG, betont, dass seine Gruppe den Schwerpunkt auf die Sicherheit legt: „Wir nutzen Frequenz-Hopping und 128-Bit-Verschlüsselung zusätzlich zu anderen bekannten Methoden, um die Technologie sicherer zu machen“, sagt er in Bezug auf die 1.1-Spezifikation. Ob zusätzliche Sicherheit benötigt wird, könnte von der Umgebung abhängen, in der Bluetooth zum Einsatz kommt. Bei der kurzen Reichweite der Technologie (10 m) müsste sich ein Eindringling schon in der Nähe befinden, womöglich nur ein paar Schreibtische entfernt, um an die gesendeten Informationen heranzukommen.
Problematischer ist da die mögliche Interferenz zwischen Bluetooth 1.1-Geräten und 802.11b WLANs, drahtlosen Telefonen und Mikrowellen-Geräten. Die derzeitige Spezifikation 1.1 nutzt Frequenz-Hopping als Mittel zur Vermeidung von Interferenzen, aber sie kann keine anderen Geräte erkennen. Es gibt laut Gartner einige Möglichkeiten, wie Unternehmen das Risiko von Interferenzen verringern können, allerdings beschneiden die Ihre Flexibilität: Man kann die Zugangspunkte für Bluetooth und WLAN so weit wie möglich voneinander entfernt platzieren oder das System so einrichten, dass Interferenzen vermieden werden, oder 802.11a anstelle von 11b/11g verwenden. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern Geräte an die Hand geben, die sowohl mit Bluetooth als auch 802.11b ausgerüstet sind, müssen diese unter Umständen Bluetooth manuell deaktivieren, wenn es nicht benutzt wird. In der Hoffnung, dieses Rätselraten zu vermeiden, erwägt die SIG in einer zukünftigen Spezifikation die Unterstützung von adaptivem Frequenz-Hopping, was Bluetooth-Geräte in die Lage versetzen würde, ein Spektrum zu erkennen und dasjenige zu vermeiden, das von einem anderen drahtlosen Gerät benutzt wird. Die nächste Spezifikation ist derzeit als Version 1.2 geplant.
Nach Auskunft von McCamon haben SIG-Mitglieder eine Menge an Produkten in Vorbereitung, die im Herbst auf den Markt kommen sollen. Die SIG-Website führt mehr als 600 solcher Produkte auf. Um Händler und Kunden nicht zu verwirren, wird die SIG keine neue Spezifikation vor 2003 einführen. Damit dürften die derzeitigen 1.1-Produkte genug Zeit haben, den Markt gründlich zu testen. McCamon sagt weiter, dass Produkte, die auf den neuen Spezifikationen aufbauen, abwärts-kompatibel mit Version 1.1-Produkten sein werden.
Wie eng sich die zukünftigen Spezifikationen an Ericsson’s Vorschläge halten werden, bleibt abzuwarten. Mögliche Ergänzungen umfassen Breitband/Multicast-Unterstüzung und eine vergrößerte Reichweite von 10 bis 30 Metern, so Putscher. Außerdem könnte die Arbeit der IEEE an einer Bluetooth-Spezifikation der entscheidende Schritt vorwärts sein, den die Technologie benötigt, um sich zu legitimieren.
Wenn Bluetooth sich dieses Jahr das Vertrauen von Unternehmen verdienen will, wird es außer dem Beweis darüber, eine Nische im drahtlosen Pantheon zu verdienen, die Firmen überzeugen müssen, dass drahtlose Verbindungen über eine kurze Distanz eine absolute Notwendigkeit sind. Wenn dies nicht gelingt, könnte die nächste Spezifikation eher früher als später auftauchen.
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