Roaming-Gebühren: Preisdifferenzen von bis zu 120 Prozent

Auch im Urlaub können Handybesitzer ständig erreichbar sein. Roaming heißt die Technik, die dafür sorgt, dass Mobiltelefone über Grenzen hinweg funktionieren. Im Ausland wählt sich das Handy automatisch in ein Netz der dortigen Vertragspartner von D1, Vodafone, E-Plus, O2 und Quam ein. Die Überraschung kommt dann meist erst nach der Rückkehr mit der nächsten Telefonrechnung.

Verbraucherschützer kritisieren die hohen Gebühren seit Jahren und auch die EU-Kommission vermutet unzulässig hohe Tarife, die in keinem Verhältnis zu den Kosten der Anbieter stehen. Die Verbraucherzentralen haben je nach Anbieter für ein Gespräch nach Deutschland Preisdifferenzen von bis zu 120 Prozent errechnet. Experten empfehlen Handynutzern deshalb, sich rechtzeitig vor der Reise über die Gesprächskosten im jeweiligen Land zu informieren.

Dies gilt nicht nur, wenn vom Urlaubsort nach Hause telefoniert werden soll. Denn auch wer in den Ferien angerufen werden möchte, zahlt drauf. Die Preise für ankommende Gespräche in Spanien und Italien liegen bei den gängigen Anbietern derzeit zwischen 56 Cent (E-Plus) und 66 Cent (T-Mobile).

Die Mobilfunkbetreiber rechtfertigen den Aufschlag mit der Begründung, der Anrufer könne schließlich nicht wissen, wo der Handy-Besitzer sich aufhalte. Der Anrufer zahle deshalb nur den Inlandsanteil der Gebühren, den Rest trägt der Angerufene. Wer sich länger in einem anderen Land aufhält, für den empfehlen sich so genannte Prepaid-Karten der nationalen Anbieter. Mit ihnen werden die Roaming-Kosten vollständig umgangen.

Und bei eingehenden Gesprächen werden Freunden, Verwandten und Geschäftspartnern in Deutschland dann die Mobilfunkzuschläge ins Ausland berechnet. Besonders teuer wird es, wenn die Mailbox im Ausland eingeschaltet bleibt. Der Angerufene zahlt dann für die Verbindung im Urlaubsland und zurück auf den Anrufbeantworter nach Deutschland. Die Verbraucherzentralen raten daher, schon zu Hause die Mailbox abzuschalten oder die so genannte absolute Rufumleitung zu aktivieren, bei der alle Anrufe auf der Box landen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

7 Tagen ago