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Worldcom darf vorerst keine Dienste aufgeben

Der insolvente Worldcom-Konzern (Börse Frankfurt: WCO) darf ohne Zustimmung der US-Regulierungsbehörde für Telekommunikation weder Dienste einstellen noch Bereiche verkaufen. Sollten inländische Telefondienste abgeschaltet oder abgestoßen werden, müsse Worldcom mindestens 30 Tage zuvor die Zustimmung der Regulierungsbehörde einholen, erklärte der Leiter der Federal Communications Commission (FCC) am Montag (Ortszeit) in einem Brief an Worldcom-Chef John Sidgemore.

Bei internationalen Diensten gelte sogar eine 60-Tagesfrist. Daran ändere auch das laufende Insolvenzverfahren nichts. WorldCom ist der zweitgrößte Ferngespräche-Anbieter in den Vereinigten Staaten. Über die Netze des hoch verschuldeten Konzerns läuft zudem rund die Hälfte des Internet-Verkehrs in den USA. Neben Zehntausenden von Firmen gehören auch viele US-Behörden und die Regierung in Washington zu den Kunden des angeschlagenen Telefonriesen.

Der skandalerschütterte Telefonkonzern hat heute Konkurs angemeldet und damit den USA die größte Firmenpleite ihrer Geschichte beschert. Das Unternehmen will aber bis nächstes Jahr wieder auf die Beine kommen, wie Worldcom-Chef John Sidgmore am Montag in New York sagte. Bis mindestens zum ersten Quartal 2003 werde Worldcom unter Gläubigerschutz stehen. Der Konzern hatte den Antrag auf Gläubigerschutz am Vorabend bei einem New Yorker Bezirksgericht eingereicht. Worldcom war zuletzt durch eine Bilanzaffäre in Bedrängnis geraten: Ende Juni hatte der Konzern zugegeben, Schulden von 3,85 Milliarden Dollar verschleiert zu haben. Den Gerichtsunterlagen zufolge führte Worldcom Vermögenswerte in Höhe von 107 Milliarden Dollar (rund 107 Milliarden Euro) und eine Schuldenlast von 41 Milliarden Dollar an. Damit ist die Worldcom-Pleite deutlich größer als die des Energiekonzerns Enron im Dezember, dessen Vermögenswerte sich auf 63,4 Milliarden Dollar beliefen.

Kontakt: Uunet Deutschland (MCI-Worldcom-Tochter), Tel.: 0231/9720 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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