Aktionärsschützer haben eine rasche Klärung des Untreue-Verdachts wegen millionenschwerer Abfindungen im Fall Mannesmann gefordert. Es sei gut, dass in der Sache von der Düsseldorfer Staatskanzlei ermittelt werde, sagte Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) am Mittwoch.
Der Verdacht gegen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und IG-Metall-Chef Klaus Zwickel müsse genau untersucht werden. Doch selbst wenn die Millionen-Abfindungen rechtlich in Ordnung gewesen sein sollten, stelle sich die Frage, ob sie moralisch gerechtfertigt seien.
Auch eine Sprecherin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisierte, dem zuständigen Aufsichtsrat habe es zumindest am nötigen Fingerspitzengefühl gefehlt. Ob darüber hinaus rechtliche Verfehlungen begangen worden seien, müsse vor Gericht geklärt werden.
Sie wies aber darauf hin, dass auch die Aktionäre während der Übernahmeschlacht von Mannesmann gegen Vodafone von einem gestiegenen Aktienkurs profitiert hätten. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ will die Staatsanwaltschaft Düsseldorf demnächst unter anderem gegen Ackermann und Zwickel Anklage wegen Untreue erheben, weil sie zu hohe Abfindungen für den Vorstand gewährten. Im Februar 2000 waren rund 148 Millionen Mark an aktive und ehemalige Manager geflossen.
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