Zweieinhalb Jahre nach der Übernahmeschlacht mit Vodafone steht wegen der millionenschweren Abfindungen für Mannesmann-Manager ein gerichtliches Nachspiel bevor. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, der damals im Mannesmann-Aufsichtsrat saß, geht nach Aussagen seines Anwalts nun fest von einer Anklage wegen Untreue durch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft aus.
Deutsche-Bank-Chef Joseph Ackermann muss nach Presseberichten wegen gleich lautender Vorwürfe voraussichtlich im August mit einer Anklage rechnen. Auf Untreue stehen bis zu fünf Jahre Haft. Die Abfindungen nach der Übernahmeschlacht mit Vodafone sorgen seit Jahren für Schlagzeilen. Im Februar 2000 waren aus der Mannesmann-Konzernkasse rund 148 Millionen Mark (fast 76 Millionen Euro) an aktive und ehemalige Manager geflossen. Vor allem die rund 60 Millionen Mark an Prämien und Abfindungen für den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser hatten damals für Empörung gesorgt. Die Zuwendungen wurden von einem vierköpfigen Ausschuss des Aufsichtsrats bewilligt, dem unter anderem Ackermann und Zwickel angehörten.
Zwickel hatte bereits im vergangenen Jahr Fehler im Zusammenhang mit der Mannesmann-Übernahme eingeräumt. Der IG-Metall-Vorsitzende rechnet nun mit einem Nachspiel vor Gericht. Die Ermittler der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hätten bei einem ausführlichen Gespräch keinen Zweifel dran gelassen, Anklage gegen Zwickel zu wollen, erklärte Zwickel-Anwalt Rainer Hamm in Frankfurt am Main. Die Vorwürfe gegen den Gewerkschaftschef wies er aber weiter als „unhaltbar“ zurück. Er kritisierte zudem die Staatsanwälte als voreingenommen und befangen und forderte deren Ablösung. Denn auch durch die angekündigte Stellungnahme der Verteidiger bis zum 16. August wollten sich diese nicht von ihrem Vorhaben der Anklage abbringen lassen.
Eine Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wollte einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe), wonach neben Zwickel auch Deutsche-Bank-Chef Ackermann und fünf weitere Beschuldigte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Anklage droht, „so nicht bestätigen“. Die Staatsanwaltschaft habe mit den Anwälten der insgesamt elf Beschuldigten „ausführliche Gespräche“ geführt und erwarte nun deren Stellungnahmen, sagte sie. Erst danach werde über den Fortgang des Verfahrens entschieden. Aus Sicht der Deutschen Bank wäre eine Anklage gegen Ackermann wegen Untreue „juristisch völlig abwegig“. Ein Sprecher betonte, der zuständige Ausschuss habe einen großen Ermessensspielraum bei den Zuwendungen für die Vorstandsmitglieder gehabt. Dies habe auch ein Gutachten bestätigt.
Den Ermittlern zufolge hätten sich die Beschuldigten nicht ausreichend am „Unternehmenswohl“ orientiert, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Die Höhe der Zahlungen kritisiere diese als unangemessen. Die dem Aufsichtsrat gesetzten Grenzen seien „deutlich überschritten“ worden. Die Ermittler sind nach SZ-Angaben zunächst dem Verdacht der Bestechung nachgegangen, wonach die hohen Beträge die Mannesmann-Manager zur Kapitulation bewegen sollten. Es gebe jedoch keinen seriösen Hinweis auf Bestechung, zitiert das Blatt die Ermittler. Vielmehr hätten die Mannesmänner bis zuletzt versucht, eine Übernahme durch Vodafone zu verhindern.
In Gang gebracht hatte die Ermittlungen eine Stuttgarter Kanzlei. Eine Berechtigung für die Millionenbezüge sei „weit und breit nicht erkennbar“, sagte ihr Anwalt Martin Sorg der Nachrichtenagentur AFP. Der Vorstand habe Millionen dafür bekommen, dass er nach einer teuren Abwehrschlacht der Übernahme schließlich doch zugestimmt habe. Die Zahlungen hätten nicht im Interesse des Unternehmens gelegen. Sorg äußerte die Vermutung, Esser habe damals einer Übernahme erst zugestimmt, nachdem ihm die satte Abfindung zugesichert worden sei. Dagegen war der Frankfurter Rechtswissenschaftler Theodor Baums in einem Gutachten zu dem Ergebnis gekommen, die Höhe der Zahlungen an Esser sei rechtlich nicht zu beanstanden.
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