Der scheidende Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff hat nach Informationen der „Bild“-Zeitung kein Angebot zur Übernahme des Vorstandsvorsitzes bei der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE). Middelhoff habe über seine zukünftige berufliche Tätigkeit noch keinerlei Gespräche geführt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf engste Vertraute des Spitzenmanagers.
Alles andere sei reine Spekulation. Laut „Bild“ gibt es jedoch ein Angebot aus den USA, wonach Middelhoff zum Medienkonzern AOL/Time Warner wechseln könnte. Die Bertelsmann AG hatte am Sonntag überraschend die Ablösung des 49-jährige Managers bekannt gegeben.
Der „Berliner Kurier“ berichtete zuvor, Middelhoff wolle an die Spitze der Telekom wechseln. Weder das Bonner Unternehmen noch Bertelsmann wollten dies kommentieren. Der Chefposten bei der Telekom gilt als große Herausforderung: Milliardenschulden und ungewisse Zukunftsaussichten beim neuen Mobilfunkstandard UMTS haben die T-Aktie von einst über 100 Euro auf zeitweise weit unter zehn Euro stürzen lassen.
Nicht nur Großanleger, auch rund 2,9 Millionen Privatanleger büßten dadurch Milliardenwerte ein und machten ihrem Zorn auf das Management bereits mehrfach Luft. Der Bund ist mit 43 Prozent größter Anteilseigner der Telekom und galt als die treibende Kraft bei der Ablösung Sommers.
Grund für Ausscheiden bei Bertelsmann seien unterschiedliche Auffassungen zwischen Middelhoff und dem Aufsichtsrat über die künftige Strategie der Bertelsmann AG, erklärte das Gütersloher Unternehmen. Neuer Chef des Medienkonzerns wird Vorstandsmitglied Gunter Thielen.
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