Seitdem sich die TK-Unternehmen Telefónica und Sonera aus dem UMTS-Geschäft in Deutschland zurückziehen wollen, hat sich der Druck auf die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) erhöht. Einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ nach fordern Investoren und die restlichen Telefonkonzerne den RegTP-Chef Matthias Kurth auf, die Regeln der UMTS-Lizenzen zu ändern.
Den Angaben nach hat Telefónica bereits bei der deutschen Behörde ein Diskussionspapier eingereicht. Sonera-Finanzvorstand Kim Ignatius sagte der FTD: „Der Regulierer steht nun unter Handlungszwang. Entweder er akzeptiert mit unserem Rückzug weniger Wettbewerb oder er ändert die Bedingungen. Wenn wir uns zurückziehen, würden wir es favorisieren, wenn wir die Lizenz an andere Unternehmen weiterverkaufen könnten. Wir haben genug dafür bezahlt.“
Der Ruf nach mehr Flexibilität kommt zu einer Zeit, in der andere Regierungen und Regulierungsbehörden bereits die UMTS-Lizenzbedingungen aufgeweicht haben. Italien verlängerte die Laufzeit der Lizenz von 15 auf 20 Jahre, Frankreich reduzierte die einmalige Gebühr für die Lizenz von 4,75 Milliarden Euro auf 619 Millionen Euro und verknüpft künftige Einnahmen mit dem Umsatz der Anbieter aus dem UMTS-Geschäft.
Die Schweiz änderte die Regeln für den Ausbau der UMTS-Netze. Dort müssen Betreiber erst Ende 2004 an den Start gehen, dann müssen sie die Hälfte der Bevölkerung erreichen. Bisher war vorgeschrieben, dass ihre Netze schon Ende 2002 rund 20 Prozent der Schweizer erreichen sollen. Spanien verschob den UMTS-Start ebenfalls.
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