Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone hat in Deutschland rund 90.000 Kunden verloren. Wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte, telefonierten Ende Juni 21,345 Millionen Menschen über die deutschen Netze des Unternehmens. Ende März waren es noch 21,434 Millionen.
Für Vodafone in Düsseldorf ist diese Entwicklung nach eigenen Angaben nicht überraschend: Die vor einiger Zeit massenhaft verkauften Prepaid-Karten würden nun auslaufen und die Kunden, die aber nicht an einem festen Abonnement interessiert seien, würden abspringen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Er sprach von einer „Bereinigung“ des Kundenstamms. Mit dem Kundenverlust in Deutschland ist Vodafone, einst als Mannesmann Nummer eins auf dem deutschen Markt, weiter hinter den schärfsten Konkurrenten T-Mobile abgerutscht.
Über die Netze der Telekom-Tochter telefonierten Ende Juni 23,2 Millionen Menschen mobil. Dies waren rund 200.000 mehr als Ende März. Weltweit stieg die Zahl der Vodafone-Kunden aber weiter an und lag nun bei 103,9 Millionen. Dies waren 2,7 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Rund die Hälfte dieses Zuwachses ergab sich allerdings aus neuen Beteiligungen an anderen Gesellschaften und nicht aus einem Kundenwachstum in bisherigen Konzernteilen. Wichtiger als das reine Kundenwachstum sind für die Branche die durchschnittlichen Einnahmen pro Kunde. Diese stiegen auf dem Heimatmarkt Großbritannien binnen zwölf Monaten von 276 auf 278 Pfund (441 Euro).
In Deutschland belief sich dieser Wert zuletzt auf 302 Euro. Gleichzeitig stieg der Anteil des Umsatzes, der aus Datendiensten wie WAP oder GPRS erzielt wird. Dieser betrug im Juni 14 Prozent, für die ersten sechs Monate des Jahres steht der Wert damit bei zwölf Prozent. Vodafone-Chef Chris Gent zeigte sich zufrieden: „Die Zahlen verbessern sich weiter, sowohl prozentual als auch absolut“, erklärte er zwei Tage vor der Hauptversammlung seines Unternehmens am Mittwoch.
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