Rund 84 Prozent der Aktionäre billigten dem Vodafone-Vorstandsvorsitzenden Chris Gent ein millionenschweres Gehalt auf der Jahreshauptversammlung zu. Kritik kam jedoch mit 9,5 Prozent von den Kleinaktionären, berichtet die „Financial Times Deutschland“ in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die Gegner warfen Gent angesichts des seit 2000 um 75 Prozent gefallenen Aktienkurses Versagen und Gier vor. „Ich möchte etwas von meiner Investition haben, bevor ich sterbe“, sagte ein Privatanleger unter Beifall.
Zum Auftakt war Vodafone von einigen Fondsmanagern heftig kritisiert worden. So erhält Gent im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Gehalt von 2,4 Millionen Pfund (3,83 Millionen Euro). Der Vorstandschef rechtfertigte sich nicht persönlich. Chairman Ian MacLaurin machte jedoch die überwiegend „sensationslüsterne Schlagzeilen“ der Presse für den schlechten Aktienkurs von Vodafone und die Kritik am Gehalt der Vorstandsmitglieder verantwortlich.
Der Vorstandsvorsitzende versprach den Aktionären Wachstum: „Wir werden in diesem und im nächsten Jahr mit deutlich mehr als zehn Prozent wachsen.“
Nach Worldcom und Qwest hatte gestern auch Vodafone erklärt, den Umsatz künstlich nach oben korrigiert zu haben, um sich gegenüber Mitbewerbern besser zu stellen.
Konkret geht es nach einem Bericht der „Financial Times“ darum, dass der britische Telko bei mobilen Web-Services die Einnahmen auch dann komplett für sich verbucht hat, wenn ein Teil davon an Content-Lieferanten ging. Vodafone verteidigte die Praxis mit den Worten, dass man das Geld selber eingetrieben und somit auch das Risiko von Zahlungsausfällen getragen habe.
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