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Unter vier Augen: FBI CIO Darwin John

Tech Update: Wie muss Ihr Team aussehen, damit Sie erfolgreich sein können?

Darwin John: Die heutige Zeit und die Welt der Informationstechnologie sind so komplex, dass der Einzelne nicht mehr alles komplett erfassen kann. Man benötigt Teams mit sich gegenseitig ergänzenden Stärken sowie einen ganzheitlichen Denkansatz. In erster Linie sind die Mitglieder eines Führungsteams Individuen, und erst in zweiter Linie kümmern sie sich um bestimmte Aufgaben. Mit dieser Denkweise erreicht man die Einigkeit und Zielstrebigkeit, die zum Erfolg eines Teams beitragen.

Tech Update: Einer der wichtigsten Kritikpunkte am FBI und seiner Technologie ist der Mangel an adäquaten Mitteln zur Datensichtung mit brauchbaren Ergebnissen. Wie wollen Sie dieses Problem angehen?

Darwin John: Wir müssen sehen, was sich unter der Oberfläche verbirgt, und ob es Möglichkeiten für schnelle Verbesserungen gibt. Auf der anderen Seite muss man auch das Ganze überblicken und die systembedingten Probleme angehen, sonst ist man sein Leben lang nur mit Behelfslösungen beschäftigt. In meinem grundsätzlichen Vorgehen werde ich nicht viel Zeit mit Vergangenem verbringen. Stattdessen werde ich die aktuelle Lage betrachten und überlegen, was wir auch in der Zukunft erfolgreich nutzen können.

Tech Update: Welche Herausforderungen sehen Sie durch diese neue Aufgabe auf sich zukommen?

Darwin John: Ganz einfach grundlegende Arbeiten, die erledigt werden müssen, und gleichzeitig die anderen zu berücksichtigenden Dynamiken, wie die Bildung des Homeland Security Department (Abteilung für nationale Sicherheit) und das große Interesse der Öffentlichkeit und der Aufsichtskomitees des US-Kongresses an aktuellen Angelegenheiten. Dieses hohe Interesse ist positiv zu werten, da es zeigt, dass die Leute im Kongress ein Gefühl der Verantwortlichkeit haben. Es ist also ein Problembewusstsein vorhanden, von der jeder Aktionär nur profitieren kann.

Tech Update: Sie sind Direktor Müller unterstellt. Wie werden Sie in Ihrer Zusammenarbeit die Ziele des FBI und die technologischen Aspekte unter einen Hut bringen?

Darwin John: Nach meinem Verständnis werde ich an Besprechungen des Führungsteams teilnehmen, außerdem interessiert sich der Direktor persönlich für die Belange der Informationstechnologie. Ich denke, dass ich mich bei Bedarf an ihn wenden kann. Ich war schon immer davon überzeugt, dass ein IT-Plan kein isolierter Baustein sondern ein Teil des Gesamtkonzepts des Unternehmens ist, der mit der Richtung, der Mission und den Vorstellungen der Behörde verknüpft ist.

Tech Update: Wie haben Sie aus ihren früheren Erfahrungen die Zuversicht gewonnen, dieser Aufgabe gewachsen zu sein?

Darwin John: Wie ich bereits gesagt habe: Dies ist eine einzigartige und große Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit, am Ausklang meiner Karriere noch einen bedeutenden Beitrag zu leisten. Ich habe nachweisbare Erfolge und Erfahrungen in gewinnorientierten wie in gemeinnützigen Bereichen, was mir die Zuversicht gibt, dieser Aufgabe gewachsen zu sein.

Tech Update: Sie sind FBI-Direktor Müller direkt unterstellt. Welcher Art wird Ihre Beziehung zu Wilson Lowery sein, der gerade von IBM zum FBI kam, um die Umstrukturierung zu leiten?

Darwin John: Wilson Lowery ist ebenfalls dem Direktor unterstellt. Wir hatten bereits miteinander zu tun, und ich habe große Achtung vor seinen Fähigkeiten. Gemeinsam werden wir darlegen, wie die getroffenen Entscheidungen durch Informationstechnologie unterstützt werden können.

Tech Update: Welches Ausmaß wird Ihre Kommunikation mit CIOs anderer führender Regierungsbehörden haben, wie z. B. mit Mark Forman vom Office of Management and Budget?

Darwin John: Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden wird extrem wichtig sein. Allerdings hatte ich bislang noch keine Möglichkeit, mich mit diesen in Verbindung zu setzen, da ich mich noch immer in der Einarbeitung befinde. Natürlich möchte ich diese Beziehungen pflegen.

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ZDNet.de Redaktion

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